Empörung über Krankenhausreform

Zweibrücken · Das geplante Krankenhausstrukturgesetz verspreche eine Verbesserung der Behandlungsqualität, entziehe den Kliniken aber gleichzeitig über eine Milliarde Euro, so Thomas Frank, Pressesprecher des Zweibrücker Nardini-Klinikums St. Elisabeth.

 Protestaktion mit Luftballons am Nardini-Klinikum. Foto: Meyer

Protestaktion mit Luftballons am Nardini-Klinikum. Foto: Meyer

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"Das passt nicht zusammen!" Dieser Meinung sind auch viele seiner Mitarbeiter, weshalb gestern rund hundert von ihnen in der Mittagspause im Foyer demonstrierten, darunter auch der Kaufmännische Direktor Christoph Denzer.

Mit grünen Luftballons wollte man deutlich machen: Diese Reform ist heiße Luft. Man schloss sich damit einer bundesweiten Aktion an, zu der die Deutsche Krankenhausgesellschaft aufgerufen hatte. Wie Frank in seiner Protestrede erklärte, hätten die Kliniken bereits jetzt mit erheblichen, finanziell bedingten Problemen zu kämpfen: Personalmangel, Rationalisierungsdruck, Sanierungsstau, Investitionsstau, nicht gedeckte Kosten in der Notfallbehandlung und mehr. Käme die Reform wie geplant, "müssten alleine in den rheinland-pfälzischen Kliniken rund 1100 Planarbeitsplätze abgebaut werden."

Krankenpflegerin Petra Lauer, die auch mit einem Luftballon in der Hand in der Menge stand, kann sich kaum vorstellen, wie das gehen soll. Schon jetzt sei sie "nur am Rennen": "Häufig spürt man, dass Patienten Zuwendung bräuchten. Doch das bleibt völlig auf der Strecke." Auch die Auszubildende Daniela Kribelbauer ist besorgt: "Die Kliniken haben schon jetzt zu wenige Mittel!" Symbolisch entließ man schließlich die Luftballons dorthin, wo man sich auch die Reform hinwünscht: aus dem Blickfeld.

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