Neue Freizeit-Attraktion in Zweibrücken „Karthaus“ steht kurz vor der Eröffnung

Zweibrücken · Letzte technische Installationen stehen noch aus. Die Bahn ist mit einem speziellen Sicherheitssystem ausgestattet. Eines der elektrischen Gefährte huldigt der Stadt.

 31 PS haben die Elektro-Karts. Und ein von Zweibrücken gesponsertes Twin-Kart hat noch zwei Pferde auf der Haube.

31 PS haben die Elektro-Karts. Und ein von Zweibrücken gesponsertes Twin-Kart hat noch zwei Pferde auf der Haube.

Foto: Karthaus

Nur noch wenige Tage, dann quietschen am Zweibrücker Flugplatzgelände die Reifen, brausen kleine Boliden um die Wette, liegt ein Hauch von Formel 1 in der Luft: Das „Karthaus“ gegenüber der Zweibrücker „World of Fun“ (Barriestraße 5 neben Hifinesse und gegenüber dem jüngsten Parkplatz des Fashion Outlets) öffnet dann seine Pforten. Der Zweibrücker Antonio Cipolla erklärt, es seien noch letzte technische Installationen vorzunehmen – dann erfolgt der Startschuss.

Das ist zwei bis drei Monate später als geplant. Ursprünglich sollte Ende Juli eröffnet werden. Sechs bis sieben Monate hatte man als Bauzeit geplant. Nach dem Spatenstich Anfang September 2017 hatte man eigentlich schnell loslegen wollen, wegen des Wetters sei es aber dann erst Ende Februar, Anfang März losgegangen. Ob und welche Mehrkosten durch die Verzögerungen entstanden sind, verrät Cipolla nicht.

Die rund 350 Meter lange Strecke ist fertig, die 20 Karts (Rimo-Modell „Sinus iON“ mit 31 PS) stehen in Reih und Glied. Was ihn die Flitzer pro Stück gekostet haben, will Cipolla nicht sagen. Im Netz findet man solche Fahrzeuge für 4000 bis 6000 Euro. Das Besondere an den Zweibrücker Karts: Sie werden nicht durch Benzin, sondern durch Strom angetrieben. Jeweils zehn dieser „E-Karts“ können gleichzeitig auf die Strecke, während der Rest an der Steckdose hängt, erläutert Cipolla. Eine Stunde dauere es, bis der Akku voll geladen ist – und so lange können die Karts dann auch am Stück fahren.

Besonders sei ein Doppelsitzer-, ein sogenanntes „Twin-Kart“, das von der Stadt Zweibrücken gesponsert werde, die im Vorfeld die Werbetrommel gut gerührt habe. Es ist in den Stadtfarben gestaltet und trägt das Zweibrücker Logo.

Die nächsten guten E-Kart-Bahnen gebe es erst im Raum Stuttgart, in Ulm, München oder Osnabrück, sagt Cipolla. Er zielt also auf ein relativ großes Einzugsgebiet ab. „Vor allem französische Gäste und Besucher des Outlets sprechen wir neben regionalen Kunden an.“Mit einem Prozent der jährlich vier Millionen Outlet-Besucher wäre er zufrieden, hatte er in einem früheren Merkur-Bericht erwähnt.

Die Strecke der mit 3000 Quadratmetern durchschnittlich großen Indoor-Kartbahn sei „schnell“, beinhalte viele Geraden und sei mit einem speziellen Rennbelag mit „sehr guter Haftung“ ausgekleidet, erläutert Cipolla. Die Fahrzeuge erreichten Geschwindigkeiten bis 70 Kilometer pro Stunde, man habe sie aber auf 50 km/h gedrosselt. Geeignet sei der Kurs „für jeden Fahrer, vom Profi über den Anfänger, aber auch Kinder“.

Kleine Nachwuchsfahrer müssen mindestens acht Jahre alt und 1,40 Meter groß sein, um auf vier Rädern die Strecke abbrausen zu können. „Jeder Neukunde bekommt eine fünfminütige Einweisung in die Sicherheitsaspekte und lernt, wie das Kart funktioniert“, beschreibt Cipolla. Da wird dann etwa darauf hingewiesen, dass man schnellere Fahrer nicht ausbremsen darf, sondern in den Geraden passieren lassen muss. Auch welche Strafen drohen, falls man das nicht tut, ist Thema.

Und wenn man mit einem solchen Boliden die Kurve nicht bekommt und gegen die Absperrung fährt? Cipolla: „Wir haben ein spezielles Streckensystem der Firma Flexitrack aus Kaiserslautern verbaut, das einen solchen Aufprall abpuffert“. Außerdem gelte natürlich Helmpflicht. Alle Fahrer müssten sich auch anschnallen.

Bereits jetzt ist die Neugier in der Bevölkerung auf die Bahn groß. Außer E-Mails und Nachrichten über Soziale Netzwerke kämen auch immer wieder neugierige Besucher an die Halle. „Dann veranstalten wir kleine Führungen, wenn es die Zeit zulässt“, sagt Cipolla. Neben ihm werden noch vier weitere Personen im Karthaus arbeiten.

 Der Kartbahn-Belag ist laut Betreiber besonders haftungsstark.

Der Kartbahn-Belag ist laut Betreiber besonders haftungsstark.

Foto: Karthaus

Wenn die neue Freizeitattraktion gut angenommen wird, hat er hat schon Erweiterungen im Hinterkopf. Das Weihnachtsgeschäft werde hier wichtig. Man wolle etwa Pakete für Firmen schnüren, die ihre Weihnachtsfeiern inklusive Catering in den dortigen Tagungsräumen mit E-Kart-Fahrten kombinieren. „Jetzt wollen wir aber erst mal eröffnen und einen guten Start hinbekommen.“

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