Idee von Bürgern Eintrittsgeld für den Weihnachtsmarkt?

Zweibrücken · Organisator Saberatzky sagt, Idee von Bürgern, Eintritt zu kassieren und so Aufwand für bewachten Budenzauber zu bestreiten, sei überlegenswert. Doch würden so die Mehrkosten nicht gedeckt. Auch Grünen-Stadtrat Lang lobt Idee.

 Sollte für den Besuch des Weihnachtsmarktes in Zweibrücken dieses Jahr ein Eintrittsgeld verlangt werden? Diesen Vorschlag einiger Bürger in den Sozialen Netzwerken hält Organisator Heiko Saberatzky zumindest für überlegenswert. Und Grünen-Stadtrat Patrick Lang lobt: „Die Idee finde ich gut.“

Sollte für den Besuch des Weihnachtsmarktes in Zweibrücken dieses Jahr ein Eintrittsgeld verlangt werden? Diesen Vorschlag einiger Bürger in den Sozialen Netzwerken hält Organisator Heiko Saberatzky zumindest für überlegenswert. Und Grünen-Stadtrat Patrick Lang lobt: „Die Idee finde ich gut.“

Foto: dpa/Friso Gentsch

Noch zweieinhalb Wochen bis zum Weihnachtsmarkt. Heiß ersehnt ist er bei vielen Bürgern. Und zugleich sind die Bedenken groß: Wird der Markt denn überhaupt stattfinden können? Und wenn ja, ist es dann wirklich ratsam, ihn, wie aktuell geplant, ohne „G-Regeln“ durchzuführen?

Der Merkur-Aufmacher zu diesem Thema sorgte in den Sozialen Netzwerken für reichlich Diskussionen. Ein Schwerpunkt war der Vorstoß von Patrick Lang (Grüne); der hatte im Stadtrat angefragt, ob die Stadt und der Organisator nicht doch zweigleisig planen könntren? Also nicht nur als „Null-G-Markt“ sondern auch als 2G- (geimpft/genesen)) oder 3G- (geimpft/genesen/getestet) Markt?

Organisator Heiko Saberatzky und Oberbürgermeister Marold Wosnitza hatten beide hierzu erklärt, ein Umschwenken auf 2G/3G würde sehr hohe Mehrkosten verursachen, weil dann eine Umzäunung und umfassende Kontrollen erforderlich seien; Saberatzky sprach im Merkur von insgesamt rund 20 000 Euro

Ein Batzen Geld, das sehen auch die Kommentatoren in den Sozialen Netzwerken ein. Einige von ihnen bringen eine neue Idee ins Spiel: Warum nicht Eintrittsgeld verlangen – und damit die Mehrkosten tragen? Oder wenigstens einen Teil davon? Die Stadt könnte dann den Rest dazuschießen, so die Überlegung.

Viele Diskutanten machen deutlich: Auf einen Weihnachtsmarkt ohne G-Regeln wollen sie nicht gehen. Es ist Unsicherheit spürbar. Ein Markt mit 2G/3G würde ihnen Sicherheit vermitteln, sie wären bereit, dafür etwas Eintritt zu zahlen.

Heiko Saberatzky findet die Idee gar nicht so schlecht. Doch rechnet er damit, dass dies die Mehrkosten nicht auffangen werde. Sicher: Insgesamt würden an den beiden Wochenenden insgesamt mehrere tausend Besucher kommen. Aber auch wenn jeder von ihnen drei Euro Eintritt zahlen würde – das würde die 20 000 Euro Mehrkosten nicht decken. Saberatzky sagt, die Stadt müsse dann die Differenz ausgleichen. OB Wosnitza hatte am Montag auf Anfrage grundsätzlich erklärt, es müsse erst einmal der neue Corona-Gipfel zwischen Bund und Ländern am Donnerstag abgewartet werden. Dann werde man sehen, ob und wie die Weihnachtsmärkte denn überhaupt stattfinden könnten.

Saberatzky hat mittlerweile bei den rund 50 Händlern, die in Zweibrücken Buden aufschlagen wollen, gefragt: Wären sie bereit, bei einem Markt mitzumachen, bei dem 2G- oder 3G-Regeln gelten? Saberatzky sagt, die Rückmeldungen zeigten keine große Begeisterung hierfür. „Es hat noch nicht jeder geantwortet. Aber bei denen, die antworteten, sieht es Fifty-Fifty aus.“ Heißt: Womöglich die Hälfte würde abspringen.

Der Grund für die Skepsis vieler Händler: Sie rechnen damit, dass dann nicht genug Besucher kommen und das Geschäft ein Reinfall wird. Saberatzky: „Ein Händler hat mir gesagt, er war gerade erst auf einer Veranstaltung, auf der 2G galt. Er sagte mir, es habe sich für ihn nicht rentiert.“ Der Organisator merkt an, es sei aber notwendig, dass jeder mitmache. Die Kosten für das Bühnenprogramm würden umgelegt, springe die Hälfte der Beschicker ab, müsste der Rest das Doppelte zahlen. „Das geht nicht“, sagt Saberatzky.

 An der Tür eines Restaurants ist ein Schild mit dem HInweis zur 2G-Regel angebracht, während sich ein im Aufbau befindlicher Weihnachtsmarkt im Fenster spiegelt. In Zweibrücken ist eine Debatte darüber entbrannt, ob der hiesige Budenzauber, der aktuell ohne G-Regeln geplant ist, nicht doch noch umschwenken sollte auf 2G oder 3G.

An der Tür eines Restaurants ist ein Schild mit dem HInweis zur 2G-Regel angebracht, während sich ein im Aufbau befindlicher Weihnachtsmarkt im Fenster spiegelt. In Zweibrücken ist eine Debatte darüber entbrannt, ob der hiesige Budenzauber, der aktuell ohne G-Regeln geplant ist, nicht doch noch umschwenken sollte auf 2G oder 3G.

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Grünen-Stadtrat Patrick Lang erklärt auf Anfrage: „Die Idee des Eintrittsgeldes finde ich gut. Wobei ich den Betrag auf 1 Euro je Erwachsenen begrenzen würde, Kinder frei.“ Man könnte auch „ähnlich wie bei dem Turnerjahrmarkt der VTZ“ sammeln. Lang denkt, aufgrund der besonderen Umstände wären „viele Besucher bereit, ein wenig Geld zu spenden beziehungsweise zu zahlen“. Der Stadtrat merkt an: „Natürlich wäre es zu begrüßen, dass die Stadt ebenfalls einen Teil der Mehrkosten trägt.“

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