Modelleisenbahnclub Zweibrücken Einsteigen, Türen schließen, staunen

Zweibrücken · Der Modellbahnclub Zweibrücken zeigte seine Anlage in der Fruchtschuppenstraße der Öffentlichkeit.

 Die Anlage des Modelleisenbahnclubs brachte zahlreiche Besucher zum Staunen.

Die Anlage des Modelleisenbahnclubs brachte zahlreiche Besucher zum Staunen.

Foto: Daniel Betz

Der Modelleisenbahnclub Zweibrücken hat in einer langen Nacht der Modellbahn seine Anlage in der Fruchtschuppenstraße gezeigt. Laut dem Vorsitzenden des Vereins, Andreas Fiene, wurde das gut angenommen. Kein Wunder, denn die große Anlage im ersten Stock lässt das Herz eines echten Modellbahners höher schlagen. Zwischen 50 und 100 Meter Gleisen haben die Zweibrücker Modellbauer auf ihrer großen Anlage verlegt. Drumherum formten sie einen Bahnhof und ein Städtchen, das zwar an Neustadt an der Weinstraße angelehnt ist, aber nicht eins zu eins die Realität abbildet. Das erkennt man an der Landschaft, die die Züge durchfahren. Die ist nämlich eine Art Fantasieschweiz, mit Tunneln, Bergen und grünen Wiesen.

Das Herz der Anlage, die Elektrik, liegt darunter, ist für die Besucher nicht zu sehen. Die bestaunen die vielen Details der Modell-Landschaft, stellen Fragen zu den Modellzügen und schwelgen in Erinnerungen. Natürlich sind viele dabei, die selbst eine Modellbahn zu Hause haben. Die sind vor allem an den Details interessiert und fachsimpeln schnell über Weichen, über Züge und auch über Modellzubehörläden. Andere sind einfach Bahnenthusiasten und erfreuen sich an den Modellen bestimmter Züge, die man in der Realität nur selten zu Gesicht bekommt. Nicht zuletzt sind es auch Familien und vor allem Kinder, die einfach Spaß an der Miniaturwelt haben. Wie viel Arbeit dahinter steckt, kann man im Erdgeschoss erahnen. Dort entsteht ein Modell des Zweibrücker Bahnhofs aus dem Jahre 1943. Zu dieser Zeit hatte er, dem Krieg und den entsprechenden Kriegsgerättransporten geschuldet, sein größtes Ausmaß. Allein 16 Durchgangsgleise zählte er damals.

Willi Kercher hat sich der Elektronik und Verkabelung des Projekts verschrieben. „Damals wurde ja fast alles über Schienen transportiert. Deshalb war der Bahnhof da viel größer. Gerade als Militärstadt an der Grenze war hier enorm viel los“, sagt er. Seit vier Jahren wird daran gebaut. Die Gleise sind aufgebracht. Jetzt geht es an die Verkabelung. Es sei nicht abzuschätzen, sagt Kercher, wie viele Meter Kabel und Lötdraht bereits in der Anlage stecken. Auch wann sie fertig wird, ist nicht absehbar. „Das braucht natürlich viel Zeit. Wir stecken jedes Jahr rund 1000 Euro hinein“, sagt er. Aber irgendwann sollen auch hier die Mini-Züge rollen, so wie ein Stockwerk weiter oben.

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