Hunderte Fahrten nach Pirmasens entfallen Einschulungsuntersuchungen ab Herbst wieder in Zweibrücken

Zweibrücken · Wegen Überlastung des Gesundheitsamts Südwestpfalz durch die Corona-Pandemie mussten die Kinder zuletzt nach Pirmasens gefahren werden.

 Im Behördenzentrum Max 1 (Archivbild) finden künftig wieder die Einschulungsuntersuchungen Zweibrücker Kinder statt.

Im Behördenzentrum Max 1 (Archivbild) finden künftig wieder die Einschulungsuntersuchungen Zweibrücker Kinder statt.

Foto: Lutz Fröhlich

„Warum finden die Einschulungsuntersuchungen für Zweibrücker Kinder jetzt in Pirmasens statt?“ Diese kritische Frage hatte Rolf Franzen (CDU) in der jüngsten Stadtratssitzung gestellt. Und gab sich einen Teil der Antwort gleich selbst: „Wegen Corona wollte man Kräfte in Pirmasens bündeln.“ Das sei in der Hochphase der Pandemie zwar „nachvollziehbar“ gewesen – er sehe aber nicht ein, warum das immer noch so gehandhabt werde. Man solle die Einschulungsuntersuchungen doch wie früher wieder in der Gesundheitsamts-Dependance im Zweibrücker Behördenzentrum Maxstraße 1 statt wie zuletzt im Pirmasenser Banana Building, bat Franzen in seiner Anfrage.

Und nannte dafür zwei Gründe. Es gehe immerhin um jährlich „500 bis 600 Kinder aus Zweibrücken und Umland, die in Grundschulen in Zweibrücken gehen“. Die vielen Fahrten nach Pirmasens seien „auch vor dem Hintergrund der Klima-Diskussion nicht sinnvoll“. Zudem nannte Franzen den sozialen Aspekt: Die Fahrt koste Geld, zudem sei die Zugverbindung „schwierig, weil das Banana Building weit weg vom Pirmasenser Bahnhof ist.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) antwortete: „Gesundheitsamtsleiter Dr. Koch denkt darüber nach, das zurückzubringen.“ Schuldezernentin Christina Rauch (CDU) unterstützte Franzens Anliegen voll und ganz – und ergänzte, sie habe darüber auch schon mit Landrätin Susanne Ganster (CDU) gesprochen. (Das Gesundheitsamt gehört zur Kreisverwaltung Südwestpfalz, ist aber auch für die Städte Pirmasens und Zweibrücken zuständig.)

Jetzt ist das Problem gelöst. Rauch teilt auf Merkur-Nachfrage mit: „Kreispressesprecher Thorsten Höh informiert, dass die Kreisverwaltung Südwestpfalz die nächsten Schuluntersuchungen wieder ab Herbst turnusgemäß grundsätzlich in den Räumen des Gesundheitsamtes plane.“

Rauch schreibt, dass die Stadt Zweibrücken es sehr begrüße, dass die Kreisverwaltung in Aussicht stelle, wieder Untersuchungen für Schülerinnen und Schüler vor Eintritt in die erste Klasse in Zweibrücken durchzuführen: „Eltern und Lehrerinnen und Lehrer haben mir in persönlichen Gesprächen Ihre Sorgen über die Verlegung der Eingangsuntersuchungen nach Pirmasens mitgeteilt. Der Weg nach Pirmasens ist für viele sehr zeitaufwendig und gerade mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr beschwerlich. Manche stehen aufgrund der Distanz vor so großen Herausforderungen, dass sie die Untersuchungstermine nicht wahrnehmen. Von daher erachte ich es auch vor dem Hintergrund der Bildungsgerechtigkeit als äußerst wichtig, ab Herbst die Untersuchungen auch wieder in Zweibrücken durchzuführen.“

Im Stadtrat hatte Rauch zudem gesagt, sie setze sich auch für die Möglichkeit ein, Einschulungsuntersuchungen direkt in den Grundschulen durchzuführen, damit Kinder und Erziehungsberechtigte auch zu Fuß dorthin können. Hierzu ist noch keine Entscheidung gefallen. Rauch mailt: „Die Kreisverwaltung ist zudem mit der Stadt Zweibrücken im Gespräch, um die Untersuchungen in weiteren Räumlichkeiten in Zweibrücken zu ermöglichen.“

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