"Einsatz in dieser Größe ist bislang einmalig"

Zweibrücken. Vor einer bislang beispiellosen Herausforderung steht das in der Niederauerach-Kaserne stationierte Fallschirmjäger-Bataillon 263. Das erklärt Andreas Steinhaus, Kommandeur des Bataillons, im Gespräch mit dem Merkur. "Ab Januar gehen wir wieder nach Afghanistan", so Steinhaus. Soweit zwar nichts Neues

Zweibrücken. Vor einer bislang beispiellosen Herausforderung steht das in der Niederauerach-Kaserne stationierte Fallschirmjäger-Bataillon 263. Das erklärt Andreas Steinhaus, Kommandeur des Bataillons, im Gespräch mit dem Merkur. "Ab Januar gehen wir wieder nach Afghanistan", so Steinhaus. Soweit zwar nichts Neues. Aber: Die Truppe, die Steinhaus dieses Mal befehligt, war noch nie so groß. Knapp 700 Soldaten stehen ab Januar unter Steinhaus' Kommando. "Davon sind rund 400 Soldaten aus Zweibrücken, 300 Soldaten kommen aus anderen Standorten." Und auch in zeitlicher Hinsicht werde ein neues Kapitel aufgeschlagen. Steinhaus: "Üblicherweise währten unsere Einsätze in Afghanistan vier Monate. Diesmal werden es sechs Monate sein." Von den knapp 700 Soldaten sind zirka 20 Frauen, überwiegend würden diese im Sanitätsbereich eingesetzt. Der Einsatzort ist Kundus. Eine große Herausforderung, merkt der Bataillons-Kommandeur an. "Kundus ist sicher eine der Regionen in Afghanistan, wo die Sicherheitsproblematik besonders deutlich zutage tritt", merkt Steinhaus an. Es gebe dort unbestreitbar einen gewissen Gefährdungsgrad. Und das sei auch ein Aspekt, weshalb der bevorstehende Einsatz länger geht. Denn eine der Hauptaufgaben der von Steinhaus kommandierten Truppe wird "das Partnering der afghanischen Streitkräfte sein". Heißt: Die Zweibrücker Soldaten werden zuerst einmal die militärischen Fertigkeiten der afghanischen Soldaten abklopfen, dann mit ihnen Übungen durchführen und schließlich auch gemeinsame Operationen durchführen. "Dazu zählt auch, dass wir zusammen gegen Aufständische vorgehen werden", skizziert Steinhaus die gefährliche Aufgabe.Diese Aufgabe erfordere wegen ihrer Brisanz eben im Vorfeld "eine gewisse Konstanz", daher das halbe Jahr Aufenthalt. Steinhaus' Ziel lautet: "Wir wollen die afghanischen Streitkräfte soweit bringen, dass sie in Eigenverantwortung tätig sein können."

Damit seine Truppe möglichst unbeschadet aus dem Einsatz herausgeht, werde die verbleibende Zeit "mit intensiven Übungen verbracht", so Steinhaus, Höhepunkt sei im November ein groß angelegtes Training mit den Soldaten am Gefechtsübungszentrum in Altmark/Sachsen-Anhalt.

Hintergrund

Das Fallschirmjäger-Bataillon 263 aus Zweibrücken unter Andreas Steinhaus steht bei seinem Einsatz wiederum unter der Leitung von Eberhard Zorn (Foto: pm/voj), Brigadekommandeur der Luftlandebrigade 26. Zorn wird am Donnerstag in Saarlouis weitere Details zu dem auch für die Brigade historisch einmaligen Einsatz nennen. eck

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort