Einfach großartig

Zweibrücken · Die Heilig-Kreuz-Kirche platzte mit etwa 900 Zuhörern aus allen Nähten. Das Publikum bekam ein großartiges Konzert zu hören. Professionelle Musiker harmonierten aufs trefflichste mit dem Unterstufenchor des Hofenfels-Gymnasiums.

 Nicht nur der Zuschauerraum platzte aus allen Nähten, auch auf der Bühne wurde es eng, als der Unterstufenchor des Hofenfels-Gymnasiums zu dem Konzert dazustieß. Foto: Sebastian Dingler

Nicht nur der Zuschauerraum platzte aus allen Nähten, auch auf der Bühne wurde es eng, als der Unterstufenchor des Hofenfels-Gymnasiums zu dem Konzert dazustieß. Foto: Sebastian Dingler

Foto: Sebastian Dingler

Es "ruttert" gewaltig in den letzten Jahren, schrieb Dirigent Stefan Lang ins Programmheft der Aufführung des Hofenfels-Gymnasiums in der Heilig-Kreuz-Kirche. O ja, und wie es geruttert hat!, mochte man am Ende des Konzerts sagen. Doch der Reihe nach: Nach der erfolgreichen Aufführung der Carmina Burana vor vier Jahren wollte Lang, Musiklehrer am Hofenfels, gerne noch mal etwas Vergleichbares auf die Beine stellen. Mit der Auswahl des derzeit viel gespielten britischen Komponisten John Rutter traf er voll ins Schwarze. Außerdem schaffte Lang es, professionelle Orchestermusiker, dabei herausragend Mariam Fathy an der Harfe, mit dem durch Ehemalige und Freunde verstärkten Schulchor zusammenzubringen. Die Kirche platzte mit etwa 900 Zuhörern aus allen Nähten, als das Konzert zunächst mit drei Einzelstücken des gerade 70 gewordenen John Rutter begann. Besonderen Jubel hatte sich der Unterstufenchor verdient, der für "Look at the World" nach vorne kam. Anschließend fand Lang die richtigen Worte, um Rutters Requiem anzukündigen: Nicht nur unserer eigenen Toten sollten wir damit gedenken, sondern auch "den französischen Freunden, die sinnlos bei einem wahnsinnigen Anschlag ums Leben gekommen sind." Draußen war passend dazu eine französische Flagge zu sehen, unter die viele Leute Kerzen gestellt hatten. Mit Paukenschlägen und tiefen Streichertönen begann das Werk unheilvoll und düster, ehe sich das liebliche Thema "Requiem aeterna" daraus erhob. Was folgte, war eine atemberaubende Melange aus vielen verschiedenen Musikrichtungen, aus Dynamik, Harmonie und Disharmonie, die weder in den Kitsch abrutschte noch den Hörer überforderte. Zu zwei Sätzen steuerte Sopranistin Sabine von Blohn vom Saarländischen Staatstheater ihren Gesang meisterhaft bei. Zu kritisieren gab es insgesamt rein gar nichts. Alleine der superbe Klang überwältigte die vielen Zuhörer. Nur eine Zugabe war geplant gewesen - das Publikum gab aber keine Ruhe, bis der Unterstufenchor noch ein zweites Mal nach vorne kam.

Schade nur, dass die Aufführung einmalig bleiben wird (und das bei einem Jahr Vorbereitung!) - man hätte es gerne zweimal aufgeführt, sagte Lang, musste aber mit hohen Kosten kalkulieren und konnte nicht mit dem großen Zuschauerandrang rechnen.

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