Einfach goldig, diese Mädels

Zweibrücken · Vier ältere Damen unterhielten am Mittwochabend 400 Besucher in der Zweibrücker Festhalle. Dort machten die „Golden Girls“ Station auf ihrer Tournee. Mit dabei war auch „Praxis Bülowbogen“-Darstellerin Anita Kupsch.

 Die vier „Golden Girls“ zeigten den 400 Besuchern in der Zweibrücker Festhalle, dass Damen oft erst im reifen Alter so richtig in Fahrt kommen können. Foto: Michael Daub

Die vier „Golden Girls“ zeigten den 400 Besuchern in der Zweibrücker Festhalle, dass Damen oft erst im reifen Alter so richtig in Fahrt kommen können. Foto: Michael Daub

Foto: Michael Daub

Im Fernsehen haben sie bis heute eine begeisterte Fangemeinde: die "Golden Girls". Derzeit ist die Bühnenfassung um die vier älteren Damen aus Miami, mit einem Ensemble des Theaters am Kurfürstendamm Berlin, um "Praxis Bülowbogen"-Darstellerin Anita Kupsch , auf Tournee und machte am Mittwoch in der Festhalle in Zweibrücken Station.

Vier Episoden der US-Sitcom wurden von Regisseur Helmuth Fuschl für die Bühne adaptiert. Kein leichtes Unterfangen, wenn man die Charaktere aus der Fernsehserie kennt. Alleine schon deshalb wagt Fuschl keine Experimente, sondern hält sich eng an die TV-Vorgabe. Auch die Inszenierung erfindet die vier Damen nicht neu. Viktoria Brams als Blanche, Kerstin Fernström als naive und gutmütige Rose, Gudrun Gabriel als Dorothy und Anita Kupsch in der Rolle von Sophia. Wenn die Darsteller auf der Bühne die kernigen Sprüche aus dem TV-Original zum Besten geben, Gestik und Mimik vom Bildschirm auf die Bühne übertragen, dann drängt sich der Vergleich geradezu auf. Die Titelmusik der Serie zu Beginn des Stücks rundet dieses "Deja vu" geradezu ab.

Für Fans ein Muss, und viele der Gags und Pointen erreichen auch die rund 400 Besucher in der Festhalle. Sei es, wenn Viktoria Brams alias Blanche von ihrer neuesten männlichen Eroberung erzählt, Anita Kupsch ihre Handtasche a la Sophia eng am Körper trägt oder auch Rose, gekonnt gespielt von Kerstin Fernström, ihre einfache Weltanschauung zum Besten gibt.

Und dennoch, so ganz rund wird der Comedyabend dann doch nicht. Vielleicht weil die Damen zu jung für die eigentlichen Charaktere sind, oder eben dann doch nicht zu 100 Prozent mit dem Original harmonieren. So zum Beispiel Gudrun Gabriel als Dorothy. Eher etwas überzogen schlüpft sie in ihre Rolle und lässt den burschikos angelegten Charakter somit eher wie eine "Dorothy-Karikatur" erscheinen. Auch ihre Pointen zünden nicht immer.

Auch wenn alle Darsteller des Ensembles (toll auch Ex-Tatort Kommissar Karl-Heinz von Hassel als Heiratsschwindler) mit Schwung und viel Herzblut dabei sind: Manche Passagen des Stücks verlaufen im Sande und erreichen das Publikum nicht. Manchmal reicht es eben nicht aus, etwas gut Funktionierendes aus dem Fernsehen auf die Bühne zu holen. Zumal im Fernsehen auch schwache Gags mit den obligatorisch eingespielten Lachern schon wieder Dynamik bekommen.

So applaudierte das Publikum zwar lange, zu wahren Begeisterungsstürmen konnte sich am Mittwochabend zum Schluss dann aber doch niemand hinreißen lassen.

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