Eine tierische Castingshow verzaubert das Publikum

Zweibrücken · Castingshows gehören zu diesem Jahrtausend wie Handys und das Internet. Überall begegnet man ihnen, ein Ende des fortwährenden Eiferns nach Berühmtheit scheint kaum in Sicht - auch wenn mittlerweile viele Menschen davon genervt sind. Da kann ein Animationsfilm über eine Castingshow ja wohl kaum noch große Begeisterung hervorrufen, oder etwa doch? "Sing" kann das - und noch mehr. Die liebevoll animierte US-Produktion ruft Emotionen hervor: Freude, Mitgefühl, Spannung und Partyfieber. Bei "Sing" überzeugen die Macher um Regisseur Garth Jennings ("Per Anhalter durch die Galaxis") mit präzise gezeichneten Tier-Charakteren, die jede Menge menschliche Facetten zeigen. Hinzu kommen gelungene 3D-Effekte, die die Figuren äußerst plastisch wirken lassen, und nicht zuletzt ein musikalisches Feuerwerk. Mehr als 65 Hits werden den Zuschauern um die Ohren gehauen. "Sing" spielt in einer von Tieren bevölkerten Welt, mit all ihren kleinen und großen zwischenmenschlichen Beziehungen und Problemen. Der Koala Buster Moon etwa betreibt ein ehrwürdiges Theater - mit viel Herzblut, aber ohne Geschäftssinn. So steht er kurz vor der Pleite. Da hat das Schlitzohr die zündende Idee: Eine Castingshow soll ihm wieder Zuschauer in den Saal und damit Geld in die Kassen spülen. Auch wenn ihm sein guter Kumpel Eddie (als liebenswert-lässiger Loser gesprochen von Olli Schulz) das noch ausreden will - die Maschinerie läuft.

Eine Armada von Gesangstalenten bewirbt sich, doch ins Finale schaffen es nur wenige.

Natürlich geht im Laufe des Castings so einiges schief, durchkreuzen russische Gangster-Bären ebenso wie Buster Moons Bank die Pläne und fast scheint alles verloren. Doch wenn diese Gruppe von super-talentierten, aber leider auch arg gehemmten und problembeladenen Tierfreunden nicht zusammenhält, wer dann? I "Sing" ist ein energiegeladenes, äußerst witziges, pop-musikalisches Animations-Highlight - vielleicht der mitreißendste Trickfilm des Jahres 2016.

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