Bandenmäßiger Betäubungsmittelhandel Eine Falle, vier Verhaftungen und sieben Kilo Drogen

Zweibrücken · Rauschgiftfahnder vereiteln Deal in Zweibrücken: Große Mengen Amphetamine und Marihuana sichergestellt.

 Die auf dem Getränkemarkt-Parkplatz beschlagnahmte Sporttasche mit Amphetamin.

Die auf dem Getränkemarkt-Parkplatz beschlagnahmte Sporttasche mit Amphetamin.

Foto: Polizei

Am Dienstagnachmittag ist Drogenfahndern aus Pirmasens auf dem Parkplatz eines Zweibrücker Getränkemarktes ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Als ein 36-jähriger Sudanese gegen 16 Uhr eine Sporttasche mit fünf Kilo Amphetaminen an seine Käufer übergab, waren die Ermittler längst vor Ort. Und ließen die Falle zuschnappen. Die mobilen Spezialkräfte nahmen neben dem afrikanischen Verkäufer auch einen 50-jährigen Neunkircher und einen 36-jährigen Homburger fest. Noch am Nachmittag wurde auch der saarländische Hintermann des Drogengeschäfts festgenommen. Der 51-Jährige war am Dienstagmorgen bei der Vorbereitung der Übergabe in den Fokus der Polizei geraten. Bei der richterlich angeordneten Durchsuchung wurde in einer Garage des Mannes im Saarland ein weiteres Kilo Amphetamin und ein Kilo Marihuana sichergestellt. Der Einsatz wurde durch Beamte der Kriminalpolizei aus dem Saarlands unterstützt.

Der mutmaßliche Drahtzieher des Drogendeals wurde nach dem Fund auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Zweibrücken am Donnerstag der Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Zweibrücken vorgeführt. Die Untersuchungshaft wurde angeordnet. Die Beschuldigten wurden in verschiedene Haftanstalten eingeliefert. Sie müssen sich wegen bandenmäßigen Betäubungsmittelhandels strafrechtlich verantworten.

Amphetamine sind synthetische Drogen aus dem Bereich der Stimulanzien, die ein hohes Abhängigkeitspotential besitzen. Zu ihnen zählt zum Beispiel Kokain. Aufgrund der hohen Belastung des Herz-Kreislauf-Systems können die aufputschend wirkenden Amphetamine zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen.

Ein Kilogramm des sichergestellten Amphetamins sei rund 3000 Euro wert, sagte Peter Schneider, der Leiter des Pirmasenser Rauschgiftkommissariats. Darüber hinaus hielt sich Schneider bedeckt. Wie lange die Beschuldigten observiert worden waren, wo die Ermittler genau zugeschlagen hatten, ob die Täter vorbestraft sind, wie man ihnen überhaupt auf die Schliche gekommen ist und aus welchem Ort der saarländische Hintermann kommt – dazu sagte der Leiter des Kommissariats nichts. Denn die Ermittlungen laufen derzeit noch an. Schneider bestätigte lediglich, dass es sich um einen Drogendeal „beachtlicher Größenordnung“ gehandelt habe. Bekannt ist außerdem, dass die zuständige Staatsanwältin gegen alle drei Beschuldigten Haftbefehle erlassen hat. Diese wurden am Mittwoch von der Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Zweibrücken erlassen.

Einer der Beschuldigten ist aber mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Denn einer der Haftbefehle wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Um welchen Beschuldigten es sich dabei handelte, welcher Form die Auflagen sind und in welche Richtungen nun noch ermittelt wird – auch dazu äußerten sich die Pirmasenser Rauschgiftfahnder mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen am Freitag nicht. Dass die laufenden Ermittlungen darauf hin deuten, dass es noch andere Verdächtige gebe, wollte Schneider nicht bestätigen: „Was in diesen Umstand interpretiert wird, kann ich nicht beeinflussen“, sagte der Pirmasenser Chef des Rauschgiftdezernats.

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