Eine Ära geht zu Ende

Niederauerbach · Der Gemischte Chor im Volkschor Niederauerbach gab sein letztes Konzert. Altersbedingt muss er sich auflösen. Doch mit Cantabile steht ein würdiger Nachfolger bereit.

 Der Volkschor Niederauerbach, gemeinsam mit Gemischtem Chor und Cantabile beim Konzert in der Zwinglikirche.Foto: Margarete Lehmann

Der Volkschor Niederauerbach, gemeinsam mit Gemischtem Chor und Cantabile beim Konzert in der Zwinglikirche.Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

. Zu einem Liederabend mit dem Gemischten Chor des Volkschor Niederauerbach unter Leitung von Rudi Diehl und dem Chor Cantabile unter Leitung von Wolf-Rüdiger Schreiweis, der ebenfalls dem Volkschor angehört, hatte der Gesangverein in die Zwinglikirche geladen. 1961 begann die Ära Rudi Diehl /Gerd Gries. Rudi Diehl gründete im Volkschor das Männerquartett mit 16 Sängern, das Ensemble Rosenkinder und den Jungen Chor Cantabile. Und leitet bis heute erfolgreich den großen Gemischten Chor mit ehemals 40, jetzt 30 Sängern. Vorsitzender Gerd Gries bekennt: "Wir singen jetzt seit über 50 Jahren im Gemischten Chor zusammen, es ist Zeit aufzuhören, wir beugen uns, wenn auch ungern, dem Alter, dies ist unser letztes Konzert". Mit dem Chor Cantabile geht es jedoch nimmermüde weiter. Niemand muss sich also um den Volkschor Sorge machen, der im kommenden Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert.

28 Sängerinnen und Sänger waren zum letzten Konzert angetreten. Am Klavier Rudi Diehl . Mit "Nocturnos" von Wolfgang Amadeus Mozart , der Spiritual-Messe von Michael Schmoll mit sehr eindringlich gesungenen Spirituals schöpfte der Chor noch einmal aus seinem qualitätsvollen Repertoire und überzeugte wieder einmal durch Präzision, Klangfülle und seine modulationsreiche Aufführungspraxis. Das Publikum ließ sich gern mitreißen und spendete enthusiastisch Beifall. Gemeinsam mit Cantabile, zusammen beinahe 50 Sänger, erklang dann "Hymne an die Zukunft" und "Alles was Odem hat" von Friedrich Silcher, den Kirchenraum klangschön ausfüllend. Mehrgenerationenseligkeit, hier könnte man sich eine Fortsetzung durchaus vorstellen.

Cantabile allein sang dann einfühlsam und mit Verve zugleich eine Auswahl seiner schönsten Lieder aus seinem reichhaltigen Repertoire, zum Beispiel "Wochenend und Sonnenschein",ein bisschen Wehmut machte sich breit. Bei der Gründung von Cantabile hatte auch Rudi Diehl seine Hand im Spiel, anfangs setzte sich der Chor aus ehemaligen Mitgliedern des Rosenkinderchors zusammen. Sie hatten sich die Begeisterung ihrer Rosenkinderzeit bewahrt, die Rudi Diehl geweckt hatte. Mit Wolf-Rüdiger Schreiweis wurde dann ein Nachfolger gefunden, der die Begeisterung für den Chorgesang nun weiter wach hält und lenkt.

Ein schönes Abschiedskonzert, ein wenig beklemmend, wie jeder Abschied.

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