Ein vorbildlicher Streit

Knirscht es in der Zweibrücker Großen Koalition? Man könnte es kritisch kommentieren, dass Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) einen Beschlussvorschlag macht, in dem er den von einem privaten Investor geplanten "Wohnpark am Schloss" begrüßt - während CDU-Chef Christoph Gensch dem Bauvorhaben verhängnisvolle Nebenwirkungen diagnostiziert.

Journalisten schauen gerne genau hin, wenn sich zwischen Koalitionären ein Spalt auftut. Hier aber ist nichts kritikwürdig. Ganz im Gegenteil. Dieser Fall ist geradezu ein Musterbeispiel dafür, wie lebendige Demokratie funktioniert, wie erst Streiten zu konstruktiven Ergebnissen führen kann. Denn in der Sache haben beide gute (teils auch weniger gute) Argumente - über die es sich also zu diskutieren lohnt! Zumal es am Dienstag im Bauausschuss nicht ums Ja oder Nein zu dem Wohnpark geht, sondern erst die Einleitung des ergebnisoffenen Bebauungsplanverfahrens. Zu dem später auch der Punkt "Abwägung" gehört. Vorbildlich, dass dieses Wort diesmal nicht nur auf dem Papier steht, sondern schon jetzt mit Leben gefüllt wird. Und das auch noch öffentlich, sodass alle Bürger und Betroffenen mitreden können, b e v o r Fakten geschaffen sind.

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