Ein Vierteljahrhundert Hotelgeschichte miterlebt

Zweibrücken. Das "Hotel Rosengarten am Park" wird im Oktober 25 Jahre alt. Der längstgediente Mitarbeiter, Stefan Hildebrandt, fing im April 1987 als Oberkellner an und ist heute Restaurantleiter. Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert hat sich viel getan, erzählen Hildebrandt und drei Kolleginnen, die seit den ersten Jahren dabei sind

 Stefan Hildebrandt, Silke Kruck, Andrea Finger, Geschäftsführerin Sabine Peters und Judith Schlachter (von links). Foto: Lutz Fröhlich

Stefan Hildebrandt, Silke Kruck, Andrea Finger, Geschäftsführerin Sabine Peters und Judith Schlachter (von links). Foto: Lutz Fröhlich

Zweibrücken. Das "Hotel Rosengarten am Park" wird im Oktober 25 Jahre alt. Der längstgediente Mitarbeiter, Stefan Hildebrandt, fing im April 1987 als Oberkellner an und ist heute Restaurantleiter. Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert hat sich viel getan, erzählen Hildebrandt und drei Kolleginnen, die seit den ersten Jahren dabei sind. Die Ansprüche vieler Gäste hätten sich teils erheblich gewandelt. "Früher standen nur drei, vier Weine auf der Karte - heute wollen viele Gäste Empfehlungen, was zu den Gerichten passt", nennt Hildebrandt ein Beispiel. Frühstücksdame Silke Kruck (seit 1989 im Haus) ergänzt: "Zum Frühstück gab es früher keine Tischdecken, wie die Marmelade war vieles abgepackt.""Anfangs habe ich sonntags 100 Liter Kaffee gekocht, und die Leute waren zufrieden", erinnert sich Marketing-Leiterin Judith Schlachter (fing 1990 als Rezeptionist an), "heute machen wir Latte Macchiato". Auch deshalb hat sich die Mitarbeiterzahl auf 40 verdoppelt. Hauptgrund sei aber der Ausbau des Restaurantbetriebs. Schlachter und Geschäftsführerin Sabine Peters erinnern daran, dass der damalige Fasanerie-Chef Friedwolf Liebold 1986 Roland Zadra als ersten Geschäftsführer des Rosengarten-Hotels holte - und nur mit Bistro-Küche startete, um der Fasanerie keine Konkurrenz zu machen. Zadra setzte dann das Restaurant durch. Peters: "Das war der Fasanerie nicht abträglich - beide haben sich gesteigert."

Als wesentlichen Wandel im Arbeitsalltag begrüßt Rezeptionistin Andrea Finger (seit 1991 im Betrieb) die Computerisierung. Anfangs wurden die Karten noch mit Schreibmaschine getippt oder von Hand geschrieben, heute werden selbst die Essens-Bestellungen mit einem "Handheld"-Computer aufgenommen. Und während heute der Flatscreen-Fernseher auf dem Zimmer nicht groß genug sein kann, erzählt Schlachter, waren die Gäste 1990 noch damit zufrieden, wenn sie sich für fünf Mark ein kleines Gerät ins Zimmer stellen lassen konnten - es sei denn, es war Fußball-WM oder -EM, erinnert sich Hildebrandt: "Die 15 oder 16 Geräte haben dann nicht gereicht, das war ganz schlimm."

Unverändert sind in all den Jahren die Ansprüche der Rosengarten-Besucher an ihr Haus, erzählen die Altgedienten lachend: "Kaffee, Kuchen und Toilette." Klingt einfach, ist logistisch aber oft herausfordernd - im Frühsommer kommen täglich sieben, acht Busse zum Kaffeetrinken, immer häufiger unangemeldet.

Das bedeutet natürlich, wie so vieles in dieser Branche, Stress. Stress, dem viele junge Leute sich nicht mehr aussetzen wollen. Schlachter: "In den nächsten 10, 15 Jahren wird die Personalgewinnung unsere größte Herausforderung. Es wird immer schwieriger, junge Leute zu finden, die den Dienstleistungsgedanken leben und auch die Qualifikation haben. Und zu älteren Gästen kann ich nicht ein gepierctes Mädchen schicken, dass außer 50 Cent nichts kennt."

Andererseits: Wer lang dabei ist, erlebt auch viele Glücksmomente - besonders mit Stammgästen, erzählen die "Urgesteine", zu denen auch die gestern verhinderten Harald Hölzle (Küchenchef, seit 1988 dabei) und sein Chef de Partie Claus Alexa (seit 1991) zählen. lf

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