Ein Uniprofessor lernt in Zweibrücken

Zweibrücken. "In Pakistan bin ich ein Universitätsprofessor, und hier fühle ich mich wie ein Schüler, der in kurzer Zeit sehr viel lernen kann", so sieht sich Professor Dr. Masroor Ali Qazi im Moment. Der Arzt ist zurzeit in Zweibrücken zu Gast, um bei Dr. Peter Schiedermaier im Evangelischen Krankenhaus praktische Erfahrungen zu sammeln

 Privatdozent Dr. Peter Schiedermaier zeigt Professor Dr. Masroor Ali Qazi neue Untersuchungsmethoden am Ultraschallgerät. Foto: voj

Privatdozent Dr. Peter Schiedermaier zeigt Professor Dr. Masroor Ali Qazi neue Untersuchungsmethoden am Ultraschallgerät. Foto: voj

Zweibrücken. "In Pakistan bin ich ein Universitätsprofessor, und hier fühle ich mich wie ein Schüler, der in kurzer Zeit sehr viel lernen kann", so sieht sich Professor Dr. Masroor Ali Qazi im Moment. Der Arzt ist zurzeit in Zweibrücken zu Gast, um bei Dr. Peter Schiedermaier im Evangelischen Krankenhaus praktische Erfahrungen zu sammeln. Dabei ist sein deutscher Kollege seit fünf Jahren regelmäßig in Pakistan zu Gast (wir berichteten), um dortige Ärzte in der Behandlung von Leberkrankheiten weiterzubilden. "In Pakistan gibt es sehr viele Hepatitis C Patienten. Da eine Leberzirrhose eine Folge von Hepatitis C sein kann, ist es für die Kollegen wichtig, Methoden zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung zu lernen", erklärt Schiedermaier das Hauptziel des Aufenthaltes von Qazi. Dabei seien es vor allem das endoskopische Operieren und spezielle Methoden der Ultraschalldiagnostik, die Qazi interessieren. So zum Beispiel die quantitative Duplex-Sonographie, die die Blutflussgeschwindigkeit im Bauch misst, die Elastographie, die die Härte der Leber misst und die Kontrastmittel-Sonographie der Leber. Sie können somit Aufschluss über Lebererkrankungen geben. "Vom Chefarzt bis zur Krankenschwester hilft mir hier jeder. Ich fühle mich als Gast gut behandelt und kann vieles lernen, was ich an meine Kollegen in Pakistan weitergeben kann", freut sich Qazi über die Erfolge, die er bis jetzt in Zweibrücken verbuchen konnte. Aber auch außerhalb des Krankenhauses fühle er sich in der Rosenstadt wohl. "Die Menschen sind sehr freundlich. Als ich mir ein Handy kaufen wollte, hatte die Verkäuferin sehr viel Geduld mit mir, obwohl ich sehr viele Fragen hatte. Außerdem ist es sehr ruhig hier", beschreibt Qazi seine Eindrücke. "Schon als ich hier ankam, habe ich mich über das Wetter gefreut. Zwar sagen die Zweibrücker, das Wetter sei schlecht im Moment, in Pakistan aber freuen sich die Menschen, wenn es mal regnet", erzählt er und lacht. In seinem Besuch sehe er aber weit mehr als nur die Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu sammeln. "Durch meine Zusammenarbeit mit Dr. Schiedermaier kommen nicht nur zwei Ärzte näher zusammen, sondern auch zwei Städte und zwei ganze Länder. So profitieren beide Seiten von der Kooperation."

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