Ein Tag mit Marold Wosnitza Von Telefonkonferenz zu Außentermin

Seit fast zwei Jahren ist Oberbürgermeister Dr. Marold Wosnitza im Amt. Der Pfälzische Merkur hat ihn nun einen Tag lang begleitet um zu schauen: Was macht eigentlich unser Oberbürgermeister an einem ganz normalen Arbeitstag?

 Der Oberbürgermeister bei der Arbeit. Den Schreibtisch hatte Ignaz Roth seinerzeit gezimmert. Der steht jetzt wieder in der Amtsstube.

Der Oberbürgermeister bei der Arbeit. Den Schreibtisch hatte Ignaz Roth seinerzeit gezimmert. Der steht jetzt wieder in der Amtsstube.

Foto: Sabine Blatt

Mittwoch, 7 Uhr: Arbeitsbeginn für Marold Wosnitza. Nicht nur er, sondern auch Kollegen*innen und Mitarbeiter*innen sind schon früh in der Stadtverwaltung. Der Oberbürgermeister steuert als erstes sein Büro an. Dort liegt bereits ein Stapel Unterschriftenmappen mit diversen Unterlagen zur Durchsicht und zum Abzeichnen auf dem Schreibtisch. Der Schreibtisch hat übrigens Geschichte. „Der wurde von Schreinermeister Ignaz Roth für den 1. Oberbürgermeister Zweibrückens gebaut“, weiß Marold Wosnitza. „Da wusste der noch gar nicht, dass er das selbst wird“, sagt er grinsend. Das gute Stück war lange im Keller verstaubt, jemand hatte sich an seine Existenz erinnert und nun steht es wieder aufbereitet im Büro des Oberbürgermeisters.

Marold Wosnitza liest die Dokumente noch einmal genau, bevor er sie schließlich abzeichnet und an sein Vorzimmer, an Sigrid Hellbrück weitergibt. Dann braucht auch ein Oberbürgermeister erst einmal eine gute Tasse Kaffee, um sich auf den weiteren Tagesverlauf vorzubereiten. Der ist seit Beginn der Corona-Pandemie ein anderer, aber nicht weniger arbeitsreich. „Ich habe jetzt natürlich weniger Außentermine“, erklärt der 55-Jährige. „Dafür mehr Telefon- und Videokonferenzen.“

Dahingehend hat das Rathaus aufgerüstet. Im Sitzungssaal steht jetzt alles für diese Form der Konferenzen bereit und es kann sofort losgelegt werden.

Um 8 Uhr geht es in die erste Besprechung des Tages. Auf dem Plan steht hier das Impfzentrum im Cityoutlet Zweibrücken. Das ist fertig eingerichtet und wenn der Impfstoff da ist, könnte man auch sofort loslegen. Allerdings braucht man dort noch Mitarbeiter aus medizinischen Fachbereichen – und wann die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes anfangen sollen, ist auch noch nicht ganz klar. „Da machen wir eine Pressemitteilung dazu, wer mitarbeiten möchte, kann sich auf der Homepage des Landes anmelden“, beschließt er, bevor er in die nächste Besprechung saust. Bei der Fülle an Anfragen ist es wichtig, einen klaren Kopf zu behalten. „Ich werde mit Fragen und Problemen verschiedenster Themen und Bereiche konfrontiert, die oft schnell zu entscheiden sind. Da muss man dann schon wissen, wo einem der Kopf steht“.

Um 10 Uhr steht ein Außentermin im Fashion Outlet an. Dort hätte man gerne eine bessere Busanbindung. „Mir schwebt eine Umstellung der Linien vor, so dass der FH- Campus und das Outlet jeweils mit doppelter Anbindung angefahren werden können“, so der Oberbürgermeister. „Wird aber erst aktuell, wenn man wieder ohne Corona planen kann.“ Trotzdem finden Vorgespräche mit den Managern des Outlets statt. Den Weg dahin bewältigt der Oberbürgermeister mit seinem Kleinwagen. „Kurze Strecken fahre ich immer selbst, unterwegs kann ich dann auch via Freisprechanlage einiges im Auto abklären“, sagt er.

Nach dem Gespräch im Outlet stehen weitere Konferenzen an. Aktuell wird in der Stadtverwaltung für das Jahr 2021 geplant. Auch Marold Wosnitza freut sich auf die Zeit nach Covid. Vieles, was wir dieses Jahr auf den Weg bringen wollten oder was geplant war, wie zum Beispiel der Kultursommer, musste verschoben werden oder ist ausgefallen“, seufzt der Oberbürgermeister.

Auch die Mittagspause geht für Verwaltungsarbeit im Amtsgebäude drauf. Für den Kaffeeliebhaber steht aber auch da der Kaffeeautomat nicht still. „Ich probiere gerade eine Röstung aus Zweibrücken“, erzählt der Oberbürgermeister und drückt auf den Knopf seiner Espressomaschine.

Kurz vor 14 Uhr geht es in Richtung Flugplatz. Dort läutet die Firma Kubota heute die Erweiterung des Firmengeländes ein. Mikio Taguchi, Präsident der Kubota Baumaschinen ist Fan der japanischen Kirschblüte und hat auch noch die Pflanzung eines Kirschbaumes auf dem Plan. Mit Unterstützung des Oberbürgermeisters wird das kleine Bäumchen eingepflanzt. Es ist das letzte der 64 Kirschbäume, die rund um Kubota stehen.

Nach einem weiteren, schnellen oberbürgermeisterlichen Kaffeetest in der neuen lichtdurchfluteten Kantine der Baumaschinen-Firma geht es auch schon wieder weiter. Marold Wosnitza will sehen, wie weit die Dinge im Impfzentrum City Outlet sind. Der Oberbürgermeister ist zufrieden. Alles ist aufgebaut. Wartebereiche, Impfstraße, Kabinen, Schreib- und Büroplätze. Er bespricht sich noch mal mit Impfzentrumskoordinator Matthias Freyler und seinem Team.

 Los gehts mit der Erweiterung des Betriebsgeländes der Baumaschinenfirma Kubota. Zusammen mit Firmenchef Mikio Taguchi zerschneidet Marold Wosnitza das rote Band zum Gelände.

Los gehts mit der Erweiterung des Betriebsgeländes der Baumaschinenfirma Kubota. Zusammen mit Firmenchef Mikio Taguchi zerschneidet Marold Wosnitza das rote Band zum Gelände.

Foto: Sabine Blatt

Um 16 Uhr geht es zurück ins Rathaus. Besprechungen, Jour Fix und die ein oder andere Video- und Telefonkonferenz stehen noch an. Kurz vor 20 Uhr ist dann auch der Arbeitstag für den Zweibrücker Oberbürgermeister schließlich zu Ende. Und morgen geht es dann weiter.

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