Ein Stück, das Herz und Kopf berührte

Zweibrücken · Ehemalige und Schüler des Helmholz-Gymnasiums haben jetzt das Stück „Antigone“ von Sophokles aufgeführt. Gewidmet war es Anita Bischoff, die bislang die Arbeitsgemeinschaft „Klassisches Theater“ geleitet hat.

 Szene aus „Antigone“, aufgeführt von der Theater-AG am Helmholtz-Gymnasium. Foto: Margarete Lehmann

Szene aus „Antigone“, aufgeführt von der Theater-AG am Helmholtz-Gymnasium. Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

Die blutige Tragödie "Antigone" von Sophokles rührt Herz und Verstand der Zuschauer. Ehemalige und Schüler des Helmholz-Gymnasiums (HHG) führten das Werk nun auf, widmeten es ihrer scheidenden Regisseurin und "Macherin" Anita Bischoff, die bis dato die Arbeitsgemeinschaft "Klassisches Theater" geleitet hat. Im Gespräch sagte sie: "Ich fühle mich geehrt und bin gerührt zugleich. Noch nie wurde an unserer Schule eine Lehrerin derart verabschiedet". Viele Tote seien ja in dem Stück zu beklagen, doch noch übertroffen werde Sophokles darin durch Shakespeare, von dem sie ja gemeinsam viele Stücke im Laufe der Jahre aufgeführt hätten. Und so überreichte sie zum Abschied jedem Schauspieler einen Auswahlband mit Werken von Shakespeare.

Alleingelassen war die Truppe beim Einstudieren des Stückes. Jonas Höh, in der Rolle als Wächter, berichtet von den Schwierigkeiten während der Einstudierung. Dennoch, eine Premiere, die als sehr gelungen bezeichnet werden kann. Der Text ist sehr schwierig, wo es mal haperte, schrieb man es gern der Erregung zu, dem andauernden "im Angesicht des Todes" auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Oft sind es dramatische ergreifende haarscharfe Dialoge um "Sein oder Nichtsein". Es geht um Konflikte, die zeitlos und allgegenwärtig sind. Nur dass die antiken Götter dem Kreon am Ende Einsicht und Reue schenken. Kein Stück zum Lachen und dennoch wird einmal gelacht, als Kreon vollernst sein Bild der Frau und Kindererziehung zum Besten gibt. Da sind wir heute ein Stückchen näher am Leben.

Schauspielerisch geht die Aufführung in Ordnung, die Regie ebenfalls. Alina Heidenreich und Julian Kilian an Harfe und Klavier beeindruckend. Kreon (Niklas Haubeil) im Schmerz auf großer Höhe, alle irgendwie großartig. Kai Niedermeier verteilt Dank ringsum an alle Mitwirkenden, auch die im Hintergrund. Und mit der Theater-AG ist es nicht zuende. Anita Bischoff verkündet: Es komme noch ein modernes Stück mit Ehemaligen unter ihrer Regie: "Wir spielen ein Stück um eine total ausgeflippte Theatertruppe." Man darf sehr gespannt sein!

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