Ein starkes Signal: Wir sind das Volk!

Sie sind zwar nur eine kleine (wenn auch zu große) Minderheit, die Neonazis des "Nationalen Widerstands Zweibrücken"

Sie sind zwar nur eine kleine (wenn auch zu große) Minderheit, die Neonazis des "Nationalen Widerstands Zweibrücken". Aber das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit, das es bei dem von den Rechtsextremisten gewünschten Systemwechsel sicher nicht mehr geben wird, nutzen sie schamlos aus - und legen alle paar Monate mit ihren Aufmärschen die Zweibrücker Innenstadt lahm, begleitet von Gegenprotesten. Dieses Ritual von faschistischer Aktion und antifaschistischer Reaktion wird jetzt erstmals durchbrochen: Für den 29. Mai ruft der von der Stadtverwaltung geführte "Runde Tisch gegen Gewalt" zu einer Demonstration "für Freiheit und Demokratie" auf (wir berichteten gestern) - und knüpft damit an die stolzesten Traditionen Zweibrückens an, der Stadt, in der das Hambacher Fest vorbereitet wurde und die Wiege der Pressefreiheit stand. Jetzt kommt es nur darauf an, dass das vom 29. Mai ausgehende Signal tatsächlich so kraftvoll sein wird wie geplant: Dass die Zweibrücker zeigen, dass sie das Volk sind, für das die völkischen Extremisten zu sprechen vorgeben. Die von Oberbürgermeister Helmut Reichling anvisierte Zahl von 2000 Teilnehmern erscheint nicht utopisch, auch weil der Runde Tisch (dem übrigens auch Polizei und Bundeswehr angehören) sich ausdrücklich bemüht, über die üblichen demonstrationsbereiten und -erfahrenen demokratischen Kräfte hinaus ein sehr breites gesellschaftliches Bündnis zu schmieden. So soll auf Anregung von CDU-Fraktionschef Eckhart Schiller beispielsweise neben Schulen auch der Seniorenbeirat für die Teilnahme mobilisieren.

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