Martin Baltscheit Ein Stargast am Vorlesetag in Ernstweiler

Ernstweiler · Der Kinderbuchautor Martin Baltscheit liest am Freitag auf Einladung der Kita Papperlapapp in der Christuskirche in Ernstweiler.

 Eva Hartfelder liest den Kita-Kindern in der kleinen Bibliothek vor.

Eva Hartfelder liest den Kita-Kindern in der kleinen Bibliothek vor.

Foto: Nadine Bröcker

In der Protestantischen Kindertagesstätte „Papperlapapp“ steht am Freitag etwas Großes an. Passend zum 14. bundesweiten Vorlesetag, nimmt nämlich auch die Kita zum zweiten Mal daran teil. Allerdings soll nicht einfach nur vorgelesen werden, sondern die Kita Papperlapapp veranstaltet eine richtige Autorenlesung in der Christuskirche in Ernstweiler mit Martin Baltscheit, Kinderbuchautor, Schauspieler und Illustrator. „Der verspricht uns eine löwenstarke Leseshow mit seiner Geschichte vom Löwen, der nicht schwimmen konnte“, erklärt Eva Hartfelder von der Kita Papperlapapp.

Zur Lesung wurden nicht nur andere Kitas und die Grundschulkinder aus Ernstweiler eingeladen, es gibt darüber hinaus noch Karten für die Veranstaltung für alle Interessierten Kinder und Erwachsene. Ein großer Lesespaß verspricht es zu werden, den die Kita kurzerhand etwas ausgebaut hat. So folgt in der Woche darauf noch eine ganze Lesewoche, in der vormittags von Eltern und Großeltern vorgelesen wird – auch in anderen Sprachen. Am Nachmittag zwischen 13 und 17 Uhr (außer am Mittwoch) sind Interessierte außerdem zur Buchausstellung eingeladen, bei der das Team gerne über geeignete Vorlesebücher informiert.

Dass ausgerechnet die Kita „Papperlapapp“ solch eine Lesung auf die Beine stellt, kommt nicht von ungefähr. Seit dem Jahr 2011 nimmt die Einrichtung am Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ teil. Alltagsintegrierte Sprachbildung ist demnach ein Schwerpunkt der Einrichtung, den das Team mit großem Engagement verfolgt. Eine halbe Stelle, die sich nur mit diesem Thema befasst, konnte dadurch geschaffen werden, aber auch der Rest des Teams ist in Sachen Sprache und Inklusion intensiv geschult worden.

Wie genau die Sprachförderung funktioniert, ist dabei nur schwer zu beschreiben, da einfach alle Alltagssituationen für Sprachanlässe genutzt werden. Das fängt schon bei Kleinigkeiten, wie dem Holen eines Gegenstandes an, der beispielsweise nicht nur einfach ein Ball ist, sondern eine Farbe oder Größe hat. Auch geht es darum, das nonverbale Verhalten zu beobachten, den Kindern genügend Zeit zum Sprechen zu geben, mit Kindern gezielt ins Gespräch zu kommen, Sätze in verschiedenen Zeiten zu sprechen oder Bilderbücher zu betrachten. Dafür gibt es in der Kita „Papperlapapp“ auch eine kleine und gemütliche Bibliothek. Aber auch im Kita-Alltag gibt es zum Beispiel auch das Bilderbuch des Monats, das die Kinder selbst wählen. Daraus wird dann täglich vorgelesen und bearbeitet, beispielsweise mit Lückentexten oder Nacherzählungen. „Je kleiner die Kinder sind, umso einfacher ist das Erlernen der Sprache“, erklärt Martina Harrer von der Kita Papperlapapp und fährt fort: „Lesen und Sprache sind ein Zugang zur Bildung.“ Umso wichtiger sei es auch, dass auch die Kinder mit den Eltern gemeinsam lesen, denn Vorlesen in jungen Jahren prägt. Das weiß man heute und reagiert damit auf das Nachlassen des Vorlesens in den Familien in den letzten Jahren. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist darum in der Kita „Papperlapapp“ ebenfalls ein wichtiger Bereich, der beispielsweise mit einem Elternabend zum Thema Vorlesen oder zahlreichen Gesprächen umgesetzt wird. In der kleinen Kita-Bibliothek engagieren sich darum mittlerweile auch Mütter und alle zwei Wochen kommt sogar eine Vorlese-Oma in die Tagesstätte. „Das lieben die Kinder, wenn sie kommt“, erklärt Eva Hartfelder.

Karten für die Lesung am Freitag gibt es in der Kita Papperlapapp. Der Eintritt kostet für Kinder 3,50 Euro, für Erwachsene 4,50 Euro und beinhaltet zusätzlich ein Getränk und eine Brezel.

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