Ein schöner Reinfall
Zweibrücken. Eine kalte Dusche war in diesem Sommer für die Menschen in der Region nur an wenigen Tagen vonnöten. Kein Wunder, dass aus eben diesem Grunde die beiden Freibäder in Zweibrücken und Contwig um eine solche kalte Dusche nicht herumkommen. Wie beide Einrichtungen auf Merkur-Anfrage erklären, war die Freibad-Saison, die diese Woche zu Ende gegangen ist, ein schöner Reinfall
Zweibrücken. Eine kalte Dusche war in diesem Sommer für die Menschen in der Region nur an wenigen Tagen vonnöten. Kein Wunder, dass aus eben diesem Grunde die beiden Freibäder in Zweibrücken und Contwig um eine solche kalte Dusche nicht herumkommen. Wie beide Einrichtungen auf Merkur-Anfrage erklären, war die Freibad-Saison, die diese Woche zu Ende gegangen ist, ein schöner Reinfall. Gegenüber guten Jahren verzeichneten beide Bäder ein Minus von jeweils rund 20 000 Gästen. "Der Grund ist natürlich das schlechte Wetter", macht Steffen Lassler, Leiter des Zweibrücker Freibades, klar. "Wir haben gut 35 000 Besucher gezählt; 2010 waren es 54 000 Besucher", erklärt er. Im Zehn-Jahres-Durchschnitt kamen bislang immer rund 55 000 Wasserratten pro Saison an die Schließ."Die stärkste Phase hatten wir in dieser Saison im Mai; das war seit 17 Jahren der drittstärkste Mai überhaupt", so Lassler. Doch nach diesem furiosen Saison-Anfang ging es rapide bergab. "Es kam einfach keine Hitzewelle", stöhnt der Schwimmmeister. Folglich gingen auch die beiden wichtigen Veranstaltungen im Bad baden. "Zum Spielfest am 19. Juni kamen statt sonst 4000 Besuchern dieses Jahr nur 500; der Kinoabend lockte nur 400 Besucher an." Wie jedes Jahr habe das Freibad übrigens nicht nur erwünschte, sondern auch unerwünschte Gäste gehabt, sagt Lassler. "Personen, die in lauen Nächten unerlaubterweise in unser Bad gehen, gab es auch diese Saison. Das sieht man am nächsten Tag unter anderem daran, dass diese etwa Müll hinterlassen. Die Polizei hat dieses Jahr einige auf frischer Tat erwischt. Sie bekamen eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs", resümiert Lassler.
Nun ist das Freibad geschlossen. Und jetzt? "Jetzt wird das Bad winterfest gemacht. Die Schirme kommen weg, die Spielgeräte werden abgebaut, das Wasser wird aus dem Leitungen gelassen, in die Becken kommen Überwinterungsmittel, damit sich dort keine Algen bilden und und und."
Winterfest wird derzeit auch das Freibad in Contwig gemacht. Nach einer Saison, die auch dort mehr als mau war, wie Freibad-Leiterin Jutta Döring erklärt. Döring, wie ihr Kollege Lassler staatlich geprüfte Schwimmmeisterin, hat in ihren Büchern gleichfalls ein dickes Minus stehen. "Diese Saison zählten wir 36 500 Besucher. Im Vorjahr waren es 55 000, 2009 sogar 58 000", sagt sie. Döring merkt aber auch an, dass es 2007 schon einmal ein sehr schlechtes Jahr mit gerade einmal 31 000 Gästen gab. "Der Juni war noch passabel, der August ebenso, aber der Juli lief nicht gut", bilanziert sie. "Die Eröffnung des Freibades feierten wir am 14. Mai, da hatten wir nur 17 Grad. Am 30. Mai waren es dann 30 Grad - und tags darauf, am 31. Mai, sackte es schon wieder auf 17 Grad ab", nennt sie mit Blick auf ihre Statistiken ein Paradebeispiel für die diesjährige Unbeständigkeit des Wetters. Ein zweiter Extremfall: "Am 28. Juni hatten wir 32 Grad und 3500 Besucher; am nächsten Tag waren es 21 Grad und gerade einmal 60 Gäste", erklärt Döring.
Unfälle oder größere Verletzungen gab es in Contwig - wie auch in Zweibrücken - diese Saison keine nennenswerten. "Außer dem Üblichen, wie Prellungen oder Wespenstiche", so die Leiterin. Wie Lassler geht demnächst auch Döring erstmal in einen längeren Urlaub und feiert Überstunden ab. "Im Sommer werden wir Schwimmmeister ja oft beneidet. Dabei sieht niemand, dass wir im Sommer überhaupt keinen Urlaub machen dürfen."