Ein musikalisches Überraschungsei

Zweibrücken · Zehn prägnante, abwechslungsreiche Stücke für Trompete und Orgel gab es beim Osterkonzert in der Alexanderskirche.

 Milen Haralambov (Trompete) und Helge Schulz (Orgel) beim Konzert in der Alexanderskirche. Foto: Margarete Lehmann

Milen Haralambov (Trompete) und Helge Schulz (Orgel) beim Konzert in der Alexanderskirche. Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

Alle Stücke des Konzertes mit Helge Schulz und Milen Haralambov am Sonntag vor 70 Zuhörern in der Zweibrücker Alexanderskirche ließen sich leicht ins Ostergeschehen einreihen. Das Konzert begann mit dem bekannten "Trumpet tune in D" aufweckend schrill und grell, zugeschrieben dem großen Henry Purcell (1659-1695), vielleicht aber von seinem Zeitgenossen Jeremiah Clarke komponiert, mit dessen Suite D-Dur das Konzert nach 60 Minuten endete.

Nach dem Auftakt ein Hochzeitsmarsch aus Norwegen, auch sich überschlagende Heiterkeit ausstrahlend: Es ist etwas Unerhörtes geschehen, Jesus ist auferstanden! Joseph Haydns (1732-1809) "St. Anthony Choral" folgt, getragener, andante, versammelt, gefasster, auslotend. Und dann Johann Sebastian Bach (1685-1750), Choralbearbeitungen: Christ ist erstanden, Wachet auf! Berauschende, aufregende Klangfarben, orchestrale Fülle, Bach, der größte Komponist, spricht gedankentief. Dann ein Zwischenspiel quasi: Louis Marchand (1669-1732) mit einem "Dialogue", kleine Sätze zu einem großen Ganzen zusammengefügt. Und dann noch einmal Haydn mit dem berühmten Andante aus seinem Trompetenkonzert. Eine Romanze, die die Hörer ganz weit wegführt in eine große Gefühlswelt, die die schnöde Welt vergessen lässt. Gleich danach Franz Schubert (1797-1828) mit seiner "unsterblichen" Serenade, bearbeitet von Milen Haralambov, der den Trompetenpart in diesem Konzert übernommen hatte, eine perfekte Darbietung. Danach noch Griegs letzter Frühling und Gregor Molitor (1867-1926) mit Präludium und Fuge D-Dur. Als letztes Werk Jeremiah Clarke (um 1674-1707) die Suite D-Dur mit acht Tänzen und Märschen. Dabei auch der schottische Rundtanz Ecossaise, die flotte Hornpipe und die noch flottere Bourrée, The Prince of Denmark's March, beendete Suite und Konzert.

Alles in allem ein außergewöhnliches Osterkonzert, nicht nur durch seine Programmgestaltung, sondern auch durch die Interpretation. Orgel und Trompete in schönstem Zusammenspiel. Die Trompete mit absolut reinen Ansätzen und viel Gestaltungsvolumen. Helge Schulz an der Orgel in allen Sequenzen und Registern plausibel und natürlich technisch perfekt. Ein eingespieltes Team, das durchweg begeisterte.

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