Ein musikalischer Sprung ins Berlin der 20er Jahre

Zweibrücken · Eindrucksvoll wurde in der Zweibrücker Festhalle das Musical „Cabaret“ in Szene gesetzt. So veranschaulichte es auch die bedrohliche Stimmung in Berlin während der Zeit des Aufstiegs der Nazis.

"Willkommen, Bienvenue, Welcome im Cabaret" hieß es gestern Abend in der Zweibrücker Festhalle. Diese war allerdings bei der Aufführung der Deutschen Musical-Company der Kammeroper Köln nur zu rund zwei Dritteln gefüllt. Die Zuschauer erlebten während der knapp drei Stunden eine furiose Darstellung des Musicals "Cabaret", das Ende der sechziger Jahre Harold Prince erstmals auf dem Brodway in New York auf die Bühne brachte. Unvergessen auch der gleichnamige Spielfilm mit Liza Minelli, der 1973 insgesamt acht Oscars einheimste.

Bei "Cabaret" handelt es sich um einen autobiografischen Roman von Christopher Isherwood - im Musical Cliff Bradshaw (gespielt von Tim Al-Windawe), der sich unsterblich in die Berliner Nachtclub-Sängerin Sally Bowles (Annette Krossa) verliebt. Das Stück spielt Ende der 20er Jahre und veranschaulicht die bedrohliche Stimmung während des Aufstieges des aufkeimenden Nationalsozialismus in Deutschland. So lässt beispielsweise Cliffs Vermieterin eine Hochzeit mit einem Juden platzen, nachdem eine Bekannte auf sie eingeredet hat. Auch Cliff möchte dieses Berlin , das ihn beängstigt, verlassen und mit der schwangeren Sally in die USA zurückkehren. Doch diese entscheidet sich für die Showkarriere und lässt, desinteressiert an den politischen Veränderungen, ihr Kind abtreiben.

In der von Jaqueline Dunnly-Wendt inszenierten Version des Musicals erhielt vor allem Tom Zahner als MC immer wieder Szenenapplaus, der mit hintergründigem Witz die Rolle des Conférenciers spielte.

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