Ein liebenswerter und verlässlicher Kämpfer

Zweibrücken · Die Nachricht des (Geburts-)Tages hat sich Kurt Pirmann gestern bis fast zum Schluss aufgehoben: Der Oberbürgermeister wird nicht vorzeitig in Ruhestand gehen, sondern seine Amtszeit bis 2020 ausschöpfen.

 Bewegender Moment: Pirmann dankte Ehefrau Beate sowie den Sekretärinnen Sigrid Hellbrück (li.) und Ulrike Feiertag (re.). Foto: lf

Bewegender Moment: Pirmann dankte Ehefrau Beate sowie den Sekretärinnen Sigrid Hellbrück (li.) und Ulrike Feiertag (re.). Foto: lf

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Hunderte Gäste haben gestern im Stadtwerke-Dachsaal dem Zweibrücker Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) zum 60. Geburtstag gratuliert. Bürgermeister Rolf Franzen erwähnte: "Der gesamte Stadtvorstand hat mit diesem Tag die 60er-Linie überschritten." Der CDU-Politiker würdigte, wie viel Pirmann in den ersten drei OB-Jahren schon bewegt habe. Dies sei "keine einfache Aufgabe" in der hoch verschuldeten und vor vielen Problemen stehenden "Stadt der Rosen, Rosse und Herzogsnarren". Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD ) beschrieb Pirmann als "sehr liebenswert und sehr verlässlich - er kann aber auch eisenhart verhandeln, wenn es um seine Verbandsgemeinde oder Stadt geht". Pirmann zeichne auch aus, dass er bei Rückschlägen nicht jammere, sondern schaue, wie man die Zukunft organisieren könne. Lewentz: "Wir haben uns in die Hand versprochen: Wir wollen 2020 mehr Arbeitsplätze als vor der Flughafen-Schließung." Lewentz verriet: "Ich freue mich immer, wenn es bei mir im Büro klingelt und es heißt: Der Zweibrücker OB ist dran. Denn dann kommt er immer wieder mit tollen neuen Ideen!"

Südwestpfalz-Landrat Hans Jörg Duppré (CDU ) ist Pirmanns langjährigster politischer Weggefährte. Und mehr als das: Sie sind Freunde geworden. Als Beispiel für das große gegenseitige Vertrauen über Parteigrenzen hinweg verriet Duppré: "Kurt Pirmann hat mich um Rat gefragt, ob er als OB in Zweibrücken kandidieren soll." In der Sache habe man oft auch "ordentlich diskutiert: Dabei vertritt Kurt Pirmann seine Meinung mit Prägnanz, Nachhaltigkeit, sonorer Stimme und dem Gewicht seiner Persönlichkeit." Immer habe man sich aber darauf verlassen könne, dass Pirmann das am Ende Vereinbarte auch umgesetzt habe.

Wolfgang Ohler (SPD ) sprach für den Stadtrat. Und scherzte über Pirmanns Geburtstagswunsch - ein E-Bike, mit dem er auch mit seinen Enkeln radeln will: "Ein Fahrrad passt eigentlich nicht so recht zu dem Tempo, das du dir als Kommunalpolitiker zumutest!" Und empfahl dem OB, doch mehr Zeit für seine Familie zu nutzen. Gleich darauf sprach der Pirmasenser Oberbürgermeister Bernhard Matheis (CDU ) - und bat Pirmann, in den Städtetags-Vorstand zu gehen, um dort seinen Pragmatismus und Optimismus einzubringen. Er müsse ihn leider enttäusche, antwortete Pirmann: "Ich habe in Zweibrücken genug zu tun!"

Stichwort E-Bike: Der UBZ hat ein sehr originelles für Pirmann gebastelt, mit Wurst und Bier, einem Tempo-60-Schild am Schutzblech und einem Warnhinweis "Hochspannung".

Pirmann selbst nannte als seine Prämissen (und fasste damit seine Vorredner, darunter auch Stéphane Moulin, Alexander Fuhr und Jürgen Gundacker, trefflich zusammen): "Die Verlässlichkeit des Wortes ist für mich ganz wichtig. Und für was ich stehe, das kämpfe ich auch." Das werde er auch noch bis 65 als OB tun. In den Vordergrund stellte Pirmann aber drei Frauen: Gattin Beate, "die dafür gesorgt hat, dass was aus unseren Kindern und Enkeln geworden ist", seine heutige OB-Sekretärin Ulrike Feiertag und seine langjährige Verbandsgemeinde-Sekretärin Sigrid Hellbrück, "mit der ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe".

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