Ein besonderer Abend für Paare

Zweibrücken · Die Kommunikation unter Paaren stand im Mittelpunkt des Candlelight-Dinners der Stadtmission. Otto-Erich Juhler und seine Frau Andrea sprachen über das Thema und gaben einige Tipps.

 Micha Gentes und Julia Zabel am Buffet. Die beiden sind frisch verliebt. Foto: Cordula von Waldow

Micha Gentes und Julia Zabel am Buffet. Die beiden sind frisch verliebt. Foto: Cordula von Waldow

Foto: Cordula von Waldow

. Kerzen flackern auf liebevoll gedeckten Sechsertischen, Wein funkelt in den Gläsern, die Köstlichkeiten des kalt-warmem Buffets duften und Gesprächsfetzen fliegen durch die Luft. Kreuz und Kanzel erinnern daran, dass das Festmenü in Kirchenräumen stattfindet. Rund 80 Männer und Frauen waren der Einladung der Stadtmission zum vierten Candlelight-Dinner für Paare gefolgt. Einen schönen gemeinsamen Abend erleben und dabei auch noch etwas über die Kommunikation von Frauen und Männern lernen, um künftig (noch) mehr Verständnis füreinander zu haben - das war das Ziel der gastgebenden Stadtmission.

Die Idee entstand 2002, als gleich mehrere Beziehungen in der Kirchengemeinde kriselten. "Wir müssen etwas tun", waren sich die Gläubigen einig. Ein Hauskreis entwickelte das Projekt Candlelight-Dinner für Paare und übernahm Planung, Organisation und Service des Abends. "Im Schnitt haben wir 80 Gäste", berichtet Prediger Volker Kungel. In einem Jahr kamen mehr als 90 Leute, da platzte der großzügige Saal aus allen Nähten. Die 80 Gäste unterschiedlicher Konfession lernten am Samstagabend zwischen Vorspeisen, Hauptgang und Dessert über (Paar)Kommunikation vor allem eines: Missverständnisse sind der Normalfall. Otto-Erich Juhler, als Gemeinschaftsinspektor geistlicher Leiter des Gemeinschaftsverbandes und seine Ehefrau Andrea würzten den gemeinsam erarbeiteten Überblick über die Kommunikationstheorie mit zahlreichen Praxisbeispielen.

Viele Köpfe nickten bei seiner Erklärung, dass Männer Sachverhalte abklären und Frauen verbal die Beziehung auf der emotionalen Schiene pflegen wollen. Ein einziges Wort könne "verbinden und trennen, heilen oder zerstören", je nachdem, wie der oder die Angesprochene es auffasse: "Und... ?" "... hast Du die Gehaltserhöhung", "...den Urlaub gebucht", ...mir etwas zu sagen"? Neue Impulse und "Anstupser" setzte auch die Loriot-Szene. Die meisten Paare genossen das Candlelight-Dinner an mit Herzchen-Stoff dekorierten Tischen zum wiederholten Mal, so wie das Ehepaar Emely und Robert Lüttge, verheiratet seit 1997. "Denkanstöße" nehmen auch die 16-jährige Julia Zabel und ihr Freund Micha Gentes (17) mit, die gemeinsam mit der Stadtmission aufwuchsen. Die beiden Jugendlichen sind seit gut drei Monaten ein Paar und fanden sich vor allem in der männlichen Info-Sprache und weiblichen Beziehungsebene wieder. Die beiden Ehepaare Karin und Peter Schowalter vom Ringweilerhof sowie Ulrike und Martin Emrich erlebten einen genussvollen Abend. "Wir sind als Späher hier", verriet der Landwirt. Die evangelische Freikirche plant eine ähnliche Veranstaltung, um Menschen etwas Gutes zu tun und sie zu Gott einzuladen. "Fest bricht fasten", erläuterte Kungel die traditionelle Regel, angesprochen auf die Fastenzeit. Auch im kommenden Jahr wird die Stadtmission rund um den Valentinstag am 14. Februar abermals zum Candlelight-Dinner für Paare einladen. Auch bezüglich der Beziehungskrisen in der Gemeinde sei die Veranstaltung erfolgreich gewesen, ließ der Prediger durchblicken. Er weiß: "Gemeinsames positives Erleben stärkt die Gemeinschaft und verbindet." Juhler verriet die sechs wichtige Kommunikationsregeln, nicht nur in Paarbeziehungen. Zum Schluss ermunterte er: "Kommunikation lebt von Vergebung, wenden Sie sich an Gott."

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