Ein Beitrag zur Gesundheitserziehung

Zweibrücken · Dem Vorstoß der Zweibrücker CDU, an weiterführenden Schulen Wiederbelebungsmaßnahmen zu unterrichten, steht prinzipiell nichts im Wege. Das Land signalisiert Zustimmung, ebenso die Schulleiter und die Verwaltung.

"Die Zweibrücker Schulen könnten ein entsprechendes Projekt aus Sicht des Bildungsministeriums bereits im kommenden Schuljahr umsetzen, wenn sie dabei die entsprechende fachliche Unterstützung erhalten", sagte Ministeriumssprecher Wolf-Jürgen Karle auf Nachfrage des Pfälzischen Merkur. Der CDU-Kreisverband hatte vorgeschlagen, dass im kommenden Schuljahr flächendeckend an allen Schulen Wiederbelebungsmaßnahmen gelehrt werden (wir berichteten).

Der CDU-Kreisvorsitzende und Mediziner, Dr. Christoph Gensch, hatte den Vorstoß damit begründet, dass beim plötzlichen Kreislaufstillstand außerhalb des Krankenhauses die Überlebenschancen ungünstig sind, da Rettungsdienste in aller Regel zu spät kämen. "Eine bessere Chance ergibt sich durch ersthelfende Augenzeugen." Zweibrücken könnte bei dem wichtigen Thema eine Vorreiterrolle einnehmen, sagte Gensch.

Die Initiative der CDU decke sich mit der Absicht des Bildungsministeriums, in Kooperation mit der Unfallkasse Rheinland-Pfalz den Schulen zeitnah Module und Schulungen zur Laienreanimation anzubieten, sagte Karle. Zweibrücken könnte bei dem wichtigen Thema eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Stadt würde ein flächendeckendes Reanimations-Training an den Schulen begrüßen, sagte Stadtsprecher Heinz Braun. Allerdings sei das Sache der Schulen . Die Stadt könne das nicht anordnen. Im Herbst soll es ein Gespräch mit den Schulleitern geben. Und im Anschluss mit den Institutionen, die die Schulungen durchführen können. Hans Peter Philipp, bis Schuljahresende Leiter des Helmholtz-Gymnasiums, sagte, dass sich die Schulen "nicht verweigern". Allerdings sollten erst die Fakten auf den Tisch. "Das muss gründlich beraten werden." Der Leiter des Hofenfels-Gymnasiums Werner Schuff begrüßte "grundsätzlich" die Idee. "Gesundheitserziehung an Schulen ist gut." Aber auch er hat noch Klärungsbedarf bei Fragen, wie intensiv die Kurse durchgeführt werden sollten und in welchem Rhythmus. In der Schule würden schon jetzt Schulsanitäter ausgebildet.

Auch an der Berufsbildenden Schule gibt es nach Angaben des Schulleiters Walter Rimbrecht eine Sanitäts-Arbeitsgemeinschaft. Darüber hinaus sei die Reanimation bei den Fachschulen Altenpflege und Gesundheit Standard. "Da wären wir noch nicht einmal auf Hilfe von außerhalb angewiesen." Eine flächendeckende Ausdehnung müsse im Lehrplan berücksichtigt werden. Weiter müsse die Frage der Lehrerstunden geklärt werden.

Der ASB bildet in Arbeitsgemeinschaften Schulsanitäter aus. In diesem Rahmen wird auch die Wiederbelebung gelehrt. "Zwei, drei Stunden in kleineren Gruppen, in denen das auch praktisch geübt werden kann, reichen aus", sagte der Geschäftsführer des Zweibrücker ASB, Tassilo Wilhelm. Auch Gensch sprach von einer bis zwei Stunden pro Schuljahr. Wobei es notwendig sei, den Unterricht mehrmals in der Schulzeit zu vermitteln. Dabei zitierte Gensch den Deutschen Rat für Wiederbelebung, der sechs bis acht Unterrichtsstunden in der gesamten Schulkarriere veranschlagt.

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