Ehefrau mit kochendem Wasser übergossen: Acht Jahre Haft

Mainz · In einer Flüchtlingsunterkunft kommt es zu einer Tragödie: Aus Eifersucht übergießt ein Mann seine Frau im Schlaf mit kochend heißem Wasser. Das Landgericht Mainz hat nun das Urteil gesprochen.

Ein Mann muss für acht Jahre ins Gefängnis, nachdem er seine schlafende Ehefrau mit kochend heißem Wasser übergossen hat. Das Landgericht Mainz verurteilte den 24-Jährigen jetzt wegen gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Der Mann hatte vor Gericht gesagt, er habe seine Frau verunstalten und ihr Gesicht kaputt machen wollen. Als Motiv gab er Eifersucht an. Die 18 Jahre alte Frau überlebte. Beide waren zum Zeitpunkt der Tat in einer Flüchtlingsunterkunft in Mainz untergebracht. Das Urteil war zunächst noch nicht rechtskräftig.

Die Staatsanwaltschaft hatte neuneinhalb Jahre Haft wegen versuchten Mordes gefordert. Der Verteidiger hatte für gefährliche und schwere Körperverletzung fünfeinhalb Jahre Haft verlangt und für den Fall, dass das Gericht von einer Tötungsabsicht ausgeht, sieben Jahre für versuchten Totschlag.

Das Gericht ließ den Vorwurf des versuchten Mordes fallen, weil der Angeklagte nach eigener Aussage und Angaben des Opfers aus eigenen Stücken von der Frau abließ. Die Merkmale der Heimtücke und der besonderen Grausamkeit seien jedoch erfüllt. Der Angeklagte schüttete nicht nur kochendes Wasser über das Gesicht der schlafenden Frau, sondern schlug auch mit Gegenständen auf sie ein - darunter ein Wasserkocher und ein Kinderrechen. Ein Besenstiel zerbrach bei dem Wutausbruch in 14 Teile. Das Opfer erlitt schwere Verbrennungen, eine Nasenbeinfraktur und 15 Platzwunden.

Der Mann lebte laut Gericht in der falschen Annahme, seine Frau habe eine Affäre mit einem anderen Mann und wolle sich von ihm trennen.

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