Edeka-Ernst droht mit Schließung

Zweibrücken. Die geplante Märkte-Ansiedlung an den Style-Outlets Zweibrücken schlägt weiter Wellen. Jetzt meldet sich Dieter Ernst, Betreiber der beiden Edeka-Märkte im Zweibrücker Hilgard-Center und in Niederauerbach zu Wort. Er übt harsche Kritik am geplanten Engagement von Media-Markt, Kaufland und Decathlon und denjenigen, die es befürworten und voranbringen

 Zur Ladenschließung entschlossen: Dieter Ernst. Foto: mw

Zur Ladenschließung entschlossen: Dieter Ernst. Foto: mw

Zweibrücken. Die geplante Märkte-Ansiedlung an den Style-Outlets Zweibrücken schlägt weiter Wellen. Jetzt meldet sich Dieter Ernst, Betreiber der beiden Edeka-Märkte im Zweibrücker Hilgard-Center und in Niederauerbach zu Wort. Er übt harsche Kritik am geplanten Engagement von Media-Markt, Kaufland und Decathlon und denjenigen, die es befürworten und voranbringen. Konkret droht Ernst damit, seinen Markt in Niederauerbach aufzugeben. Vor zwei Monaten hatte er den Vertrag dort wegen Baumängeln bereits gekündigt, war davon allerdings nach Gesprächen mit dem Gebäudeeigner, der Herkules GmbH wieder zurückgetreten. Die Mängel sollten demnach 2011 behoben werden (wir berichteten). Für Aufsehen hatte die damalige Drohung gesorgt, weil die Niederauerbacher ihre Lebensmittelversorgung in Gefahr wähnten. Das droht nun wieder. Ernst: "Durch die Debatte um die neuen Märkte auf der Truppacherhöhe habe ich gestoppt, was wir im ersten Halbjahr geplant haben", erklärt Ernst. Dann fügt er an: "Wenn die Märkte kommen, machen wir in Niederauerbach nicht weiter!" Der Markt erwirtschafte schließlich keine Gewinne und liefe nur, weil das Edeka im Hilgard-Center sich rechne. Ernst: "Wir werden im Hilgard-Center aber Umsatz verlieren, ich habe nicht mehr die wirtschaftliche Basis für den zweiten Markt. Es wäre mein Dankeschön an die Politik, in Niederauerbach nicht mitzuziehen, wenn Kaufland kommt." Besonders ärgere ihn, dass die Rede von 600 neuen Arbeitsplätzen sei. Das sei utopisch, denn in der Umgebung gingen Arbeitsplätze verloren. Auch bei ihm. "Wenn wir in Niederauerbach dichtmachen, wären 38 meiner 105 Arbeitsplätze weg." Dabei betont Ernst, dass er nicht den Wettbewerb mit Kaufland und den anderen Läden scheue, man allerdings die Bevölkerung aufklären müsse, welch Negativfolgen die Ansiedlung hätten. Dieser Argumentation folgt auch Mario Facco, Chef der Werbegemeinschaft. Im Gespräch mit dem Merkur erklärt er, dass die Gemeinschaft gerade an Maßnahmen gegen die Märkte-Ansiedlung bastele. Wie der Widerstand aussieht, verrät er noch nicht. Ihn ärgere, dass das Einzelhandelsgutachten, das Grundlage auch seiner Investitionen in den vergangenen Jahren war, nun offenbar außer Kraft gesetzt werden solle. Facco: "Die Politik macht sich unglaubwürdig." "Die Schließung in Niederauerbach wäre mein Dankeschön an die Politik"Dieter Ernst

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