Im Leserauftrag nachgefragt Durchfahrt verboten - wenige kümmert‘s

Zweibrücken · Merkur-Leser ärgert sich über Durchgangsverkehr am ZOB in Zweibrücken.

 Schon wieder einer. Während des Gesprächs im Straßenlokal herrscht im Hintergrund „Durchgangsverkehr“.

Schon wieder einer. Während des Gesprächs im Straßenlokal herrscht im Hintergrund „Durchgangsverkehr“.

Foto: Volker Baumann

Hans-Peter Lanninger aus Zweibrücken ist sauer. Sauer über Leute, die sich einfach nicht an die Verkehrsregeln halten können und – das kommt erschwerend hinzu – dabei auch noch Personen gefährden. Die Rede ist von der Durchfahrt am Zweibrücker Omnibusbahnhof (ZOB) in der Stadtmitte. Dort ist durch Verkehrszeichen eindeutig geregelt, dass der Straßenabschnitt nur von öffentlichen Bussen, abends auch von Taxen befahren werden darf. Für alle anderen Fahrzeuge herrscht hier ein Verbot der Durchfahrt, auch für Fahrräder. Insbesondere die Pedalisten sind auch in der sich anschließenden Fußgängerzone oft unbekümmert zwischen Passanten unterwegs – ein anderes Thema. Am ZOB jedenfalls herrsche manchmal regelrechter Durchgangsverkehr, so Lanninger, der dort gerne einmal mit der Familie im Straßenlokal sitzt. In einer Stunde habe er schon 20 Fahrzeuge gezählt, die mal in die eine, mal in die andere Richtung unterwegs seien, oft sogar entgegengesetzt der Fahrtrichtung und damit auf Kollisionskurs mit den Bussen. Gefährlich werde es, wenn Personen, insbesondere Kinder, die aus den Bussen aussteigen, die Fahrbahn überqueren wollen und sich dabei ein Fahrzeug nähert. „Die fahren ja dann auch relativ schnell dort und möchten scheinbar manchmal zeigen was sie unter der Haube haben“, erläutert er seine Beobachtungen.

Er ist damit nicht der Einzige, der sich an den unerlaubten Fahrverhalten stört. „Da sind schon welche mit quietschenden Reifen vor die Bank gefahren, scheinbar nur um Geld abzuheben, und genauso schnell wieder gestartet“, hört man aus der Gästegruppe im Lokal. Hans-Peter Lanninger hat sich bereits mit dem Ordnungsamt Zweibrücken in Verbindung gesetzt.

Das Problem sei dort bekannt und bleibe, obwohl das Amt nur für den ruhenden Verkehr zuständig sei, keinesfalls unbeachtet. Entsprechende Feststellungen würden, handele es sich um Parkverstöße in diesem Bereich, selbst geahndet, oder Verstöße im fließenden Verkehr zuständigkeitshalber an die Polizei weitergeleitet. Dies wurde dem Merkur auf Nachfrage bestätigt, der dann auch bei der Polizei nachfragte. Matthias Mahl, Leiter der Polizeiinspektion Zweibrücken, wurde bereits auf das offenbar zunehmende Fehlverhalten am ZOB aufmerksam und sensibilisierte seine Mitarbeiter entsprechend. „Selbstverständlich gehen wir allen Meldungen, auch denen des Ordnungsamtes nach und ahnden die Verstöße“, so sein Kommentar. Zur effizienten Verfolgung direkt vor Ort, sei allerdings ein verstärkter Personaleinsatz erforderlich. Hier käme das sogenannte „Innenstadtkonzept“ zum Tragen, wobei die Polizeiinspektion ab und zu durch Fremdkräfte unterstützt werde. „Wenn wir dort mit dem Streifenwagen unterwegs sind, können wir zwar bewirken, dass niemand durchfährt, aber nur wenige bei einem Verstoß erwischen“, erläutert Mahl.

Man plane deshalb zukünftig dort auch Kräfte in zivil zur Beobachtung des Verkehrs und gleichzeitiger Meldung an ein uniformiertes Anhaltekommando einzusetzen. Mehr Sicherheit am ZOB, das würde nicht nur Hans-Peter Lanninger freuen.

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