Drohkulisse gegen Bahn-Reaktivierung

Die S-Bahn Rhein-Neckar (S 1) endet zurzeit in Homburg. Der Zug steht dann dort über eine halbe Stunde nutzlos herum. In dieser Zeit könnte er locker nach Zweibrücken und zurück fahren - wenn denn die überwiegend noch vorhandenen Gleise reaktiviert würden. Vor der rheinland-pfälzischen Landtagswahl war die Hoffnung im Raum Zweibrücken groß, dass dies 2015 endlich geschieht

Die S-Bahn Rhein-Neckar (S 1) endet zurzeit in Homburg. Der Zug steht dann dort über eine halbe Stunde nutzlos herum. In dieser Zeit könnte er locker nach Zweibrücken und zurück fahren - wenn denn die überwiegend noch vorhandenen Gleise reaktiviert würden. Vor der rheinland-pfälzischen Landtagswahl war die Hoffnung im Raum Zweibrücken groß, dass dies 2015 endlich geschieht. Doch nicht nur, weil in Mainz der Test noch aussteht, wie viel Wahlversprechen nach der Wahl noch wert sind, ist jetzt Skepsis angebracht. Das Saarland, das nach den großzügigen Mitfinanzierungsangeboten aus Mainz seine Blockadehaltung aufzuweichen schien, hat diese Woche den Hoffnungen in der Saarpfalz-Region einen herben Dämpfer versetzt: Umwelt- und Verkehrsministerin Simone Peter forderte in einem Merkur-Gespräch nicht nur noch mehr Geld - sondern behauptete, die erfolgreiche Buslinie R 7 zwischen Homburg und Zweibrücken müsse eingestellt werden, wenn die Bahn reaktiviert würde. Mit dieser Drohkulisse will Peter offenbar die Anwohner der Stadtteile an der Strecke gegen die Bahnstrecke mobilisieren - die Ministerin hat ausdrücklich gewarnt, sie wären dann nicht mehr so gut an den ÖPNV angeschlossen.Diese Argumentation ist gelinde gesagt Unfug. Zum einen würden mehr Menschen den ÖPNV nutzen, wenn die Fahrzeit zwischen Homburg und Zweibrücken durch den Zug von heute 33 Minuten mit dem Bus auf etwa zehn Minuten mit der Bahn drastisch verkürzt würde. Zum anderen gäbe es die Möglichkeit, einige Busse über die Fachhochschule und Kirrberg fahren zu lassen - was ohnehin höchste Eisenbahn ist.

Die Bahnfreunde tun gut daran, die Entwicklung weiter aufmerksam zu begleiten - und vielleicht auch mal in Saarbrücken zu demonstrieren.

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