„Kulturstühle“ heißt eine Aktion der Migrationsberatung des DRK Zweibrücken Seinen Platz in der Gesellschaft finden

Zweibrücken · Ganz nach diesem Motto wollen das DRK Südwestpfalz und der Beirat für Migration und Integration der Stadt Zweibrücken an diesem Wochenende mit ganz unterschiedlichen, kreativen, künstlerischen und interkulturellen Veranstaltungen ein Zeichen setzen. Eingeladen sind offene Menschen jeden Alters.

 Die Zweibrücker Integrationsberaterin Sarah Minor freut sich auf die Schwarz-Weiß-Lesung und die Stühleaktion am Wochenende.

Die Zweibrücker Integrationsberaterin Sarah Minor freut sich auf die Schwarz-Weiß-Lesung und die Stühleaktion am Wochenende.

Foto: Cordula von Waldow

„Kulturstühle“ heißt eine Aktion der Migrationsberatung des DRK Zweibrücken, unterstützt vom Beirat für Migration und Integration. „Wir möchten ein Zeichen setzen: Jeder hat einen Platz in unserer Gesellschaft – nicht am Rande, nicht im Lager, sondern hier in unserer Mitte“, erklärt die Migrationsberaterin und Initiatorin des DRK, Sarah Minor.

Wer Lust hat, ist eingeladen, sich am heutigen 25. und am Samstag, 26. September, daran zu beteiligen oder alte Holzstühle zu spenden. Diese werden von allen gemeinsam abgeschliffen und anschließend bunt bemalt. Sie stehen symbolisch für die Vielfalt unserer Gesellschaft und dafür, dass wir anderen darin einen Platz anbieten und jeder einen Platz einnimmt. Denn: „Ein Fremder ist nur ein Freund, den ihr noch nicht kennt!“

Am heutigen Freitag, von 14 bis 17 Uhr, gestalten Kinder und Jugendliche im Mehrgenerationenhaus des DRK unter Anleitung ihre farbenfrohen Stühle. Am Samstag, 26. September, von 14 bis 19 Uhr tun es ihnen die Erwachsenen in der Stelle der DRK Migrationsberatung an der Schwalbenstraße nach. Das Interesse ist bereits groß, sodass die Gastgeber auf gutes Wetter hoffen. Dann nämlich soll die Veranstaltung auf den Herzogplatz verlegt werden und dort gleich öffentliches Aufsehen erregen.

Die Botschaft ist nachhaltig, denn die „Kulturstühle“, gemeinsam gestaltet von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, werden später in öffentlichen Einrichtungen stehen. Das DRK fragt: Ob wohl genügend Stühle bemalt werden, um den Ratsaal neu zu bestuhlen? Sarah Minor erinnert: „Es hängt von euch ab, wie unser Zweibrücken von morgen aussieht!“

Damit die Veranstaltung gut geplant und für alle sicher gestaltet werden kann, ist eine Anmeldung notwendig. Per E-Mail unter Sarah.minor@kv-swp.drk.de werden auch Fragen beantwortet. Außerdem wird ein Stuhl bereits abgeschliffen, der am Samstag bei der Lesung „Mein Leben zwischen Schwarz und Weiss“ in den passenden Farben gestaltet werden soll. Im Foyer der VHS Zweibrücken liest auf Einladung des Beirats für Migration und Integration ab 14 Uhr der Autor Bright Donkor aus seinem Werk „für alle Generationen“.

Der dunkelhäutige Mann wuchs bei einer Zweibrücker Pflegefamilie auf und durchlitt in seiner Schulzeit alle Stufen des Mobbings. Erst auf der Sonderschule wurde er glücklich, weil er sich dort gesehen und nicht ausgegrenzt fühlte.

„Es ist ein Selbsthilfe-Buch über die bewegende Lebensgeschichte von Bright Donkor und in jugendgerechter Sprache geschrieben“, beschreibt die Zweibrücker Autorin Sarina Wolf als Initiatorin der Lesung in Zusammenarbeit mit der Spiel- und Lernstube Schwalbenstraße. Sie ist sich sicher: „Wer am Samstag kommt, erhält eine andere Sichtweise auch auf sein Leben.“ Zitat Bright Donkor: „Begleite ihn von einem Typen mit geliehenem Selbstbewusstsein bis hin zu einem Mann, der für seine erfolgreiche Zukunft kämpft und dabei versucht, die Schatten seiner Vergangenheit hinter sich zu lassen.“

Im Anschluss an die Lesung gibt es ein Diskussionsrunde mit dem Autor. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung und Platzreservierung über die VHS möglich.

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