Rheinland-Pfalz Dreyer kündigt für nächste Woche deutliche Corona-Lockerungen an

Berlin/Mainz · Rheinland-Pfalz will angesichts sinkender Inzidenzen die Corona-Beschränkungen deutlich lockern — und auch Kindern und Jugendlichen vom 7. Juni an einen Piks ermöglichen.

 Ein unbeschwerter Besuch der Außengastronomie ohne lästige Testpflicht: Das stellte Dreyer den Bürgern in Aussicht.

Ein unbeschwerter Besuch der Außengastronomie ohne lästige Testpflicht: Das stellte Dreyer den Bürgern in Aussicht.

Foto: dpa/Christoph Soeder

(dpa) Mehr Kontakte, Außengastronomie ohne Test, Freibadbesuche und Kulturveranstaltungen: Rheinland-Pfalz will die Corona-Beschränkungen angesichts der sinkenden Neuinfektionen nächste Woche deutlich lockern. Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren sollen – wie alle Erwachsenen – von 7. Juni an geimpft werden können, wenn der Impfstoff für sie erwartungsgemäß am Freitag zugelassen wird. Das kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag in Berlin nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern an.

Im Juni werde mit deutlich mehr Impfstoff als im März gerechnet. Dies rechtfertige die geplante Aufhebung der Priorisierung von 7. Juni an und solle dann auch für Kinder und Jugendliche gelten, sagte Dreyer. Nach rund 891 000 Impfstoffdosen im Mai werde im Juni mit etwa 1,55 Millionen Dosen und damit fast 75 Prozent mehr gerechnet. Konkrete Zusagen für Juli sowie ein Sonderkontingent für Kinder und Jugendliche gebe es aber nicht.

Der Impfstoff sei in Deutschland zudem nicht ganz gleich verteilt. Rheinland-Pfalz gehöre zu den Bundesländern, die eher wenig Dosen bekämen: 59,2 pro 100 Einwohner – das Saarland erhalte 68,1. Dreyer sagte, dieser „kleine Unterschied“ solle  ausgeglichen werden, „damit wir schneller mit dem Impfen vorankommen“.

Die zusätzlichen Mengen im Juni gingen vor allem an die niedergelassenen Ärzte, die Dosen für die 32 Impfzentren seien gedeckelt. Kinder und Jugendliche sollten vor allem von den niedergelassenen Kinder-, Jugend- und Fachärzten geimpft werden, sagte Dreyer. Ihr Kabinett werde dies am Dienstag genau beraten. Dabei komme es auch auf die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) an.

„Die wichtigste Nachricht ist für mich, dass die Bund-Länder-Runde festgestellt hat, dass ein sicherer Schulbetrieb gewährleistet ist – unabhängig davon, wie viele Schüler und Schülerinnen ein Impfangebot wahrnehmen“, sagte Dreyer. Bund und Länder sowie Stiko seien sich hier einig gewesen.

In Rheinland-Pfalz werde es dabei bleiben, dass nach den Pfingstferien noch zwei Wochen Wechselunterricht auf dem Stundenplan stehen. Dann soll es vor den Sommerferien für alle wieder zurück in das Klassenzimmer gehen.

Urlaub in Deutschland werde im Sommer für Geimpfte und Getestete gleichermaßen möglich sein, sagte Dreyer. Sie kündigte an, der Corona-Test in der Außengastronomie solle entfallen und mehr Gäste draußen zugelassen werden. Freibäder sollen öffnen können und mehr Menschen bei Kulturveranstaltungen draußen zugelassen werden. 

(dpa)
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