Mülldeponie Drei Kilo abliefern, für 100 Kilo zahlen

Zweibrücken · Ein Bürger ärgert sich über die Zweibrücker Mülldeponie. Doch der UBZ hält an den festgelegten Mindest-Summen zum Beispiel für Glaswolle fest: „Andere Deponien machen das auch so.“

 Die Mülldeponie im Rechenbachtal bei Mörsbach. Merkur-Leser Ralf Strobel hadert als Privatanlieferer mit der Einrichtung, er fühlt sich bei der Anlieferung einer geringen Menge Glaswolle regelrecht „abgezockt“.

Die Mülldeponie im Rechenbachtal bei Mörsbach. Merkur-Leser Ralf Strobel hadert als Privatanlieferer mit der Einrichtung, er fühlt sich bei der Anlieferung einer geringen Menge Glaswolle regelrecht „abgezockt“.

Foto: Eric Kolling

  Ralf Strobel stinkt die Mülldeponie im Rechenbachtal. Nicht nur wegen der Laster, die Tag für Tag durch seinen Wohnort Mörsbach fahren. Sondern auch wegen der Erfahrungen, die er als Privatkunde mit der Deponie gemacht hat.

Glaswolle wollte er entsorgen, erzählt der Merkur-Leser. Ungefähr drei Kilogramm, schätzt er. Zahlen musste er 38 Euro. Für 100 Kilogramm. Asbestplatten durfte er nur in speziellen Transporttaschen anliefern, die er zunächst an der Deponie kaufen musste. Die kleinste kostet mit 7,74 Euro weniger als die Entsorgung von 100 Kilogramm Asbestabfällen (nach UBZ-Angaben fünf Euro).

Und eine von Strobel zur Deponie gebrachte Baumwurzel wurde, da sie über zehn Zentimeter Durchmesser hatte, als Sondermüll deklariert, der im Müllheizkraftwerk Pirmasens verbrannt werden muss.

„Das ist eine Abzocke an den Leuten“, ärgert sich Ralf Strobel. „Die wollen, dass ordnungsgemäß entsorgt wird, und dann sowas!“ Konsequenz dieser Politik sei, dass die Bürger ihren Abfall wild entsorgten, befürchtet der Merkur-Leser. „Das wird mehr und mehr“, ärgert sich Strobel.

Beim für die Deponie zuständigen Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) sieht man die Angelegenheit anders. Es gebe nun einmal für bestimmte Müllarten Entsorgungsvorschriften und für die Waagen an der Deponie eine Mindestlast, erläutert Marcus Jung, Abteilungsleiter Abfalltechnik, auf Merkur-Anfrage. Diese Mindestlast liege sogar eigentlich bei 200 Kilogramm. Nur aufgrund einer Ausnahmegenehmigung habe man die Mindestlast auf 100 Kilogramm halbieren können. Das sei auch in der Gebührenordnung aufgeführt, deren Inhalt man bei der Deponie Rechenbachtal erfragen könne. Ein Auszug ist auch im Internet auf der Seite des UBZ (www.ubzzw.de) zu finden, und zwar unter den Menüpunkten „Abfallwirtschaft“ und dann „Entsorgungsanlagen“.
Eine kleinere Waage für Anlieferer von Kleinmengen, wie von Strobel gefordert, werde man nicht anschaffen, erklärt Abteilungsleiter Jung nach Rücksprache mit  UBZ-Vorstandschef Werner Boßlet: „Andere Deponien machen das auch so.“

Tipp vom UBZ  für Zweibrücker Bürger, die sich über Preise und weitere Entsorgungsformalitäten informieren wollen, bevor sie zur Deponie fahren: Einfach beim UBZ unter Telefon (0 63 32) 9 21 20 anrufen.

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