DOZ baut 450 neue Parkplätze

Zweibrücken. Das DOZ platzt aus allen Nähten. Auch am Samstag reichten die 1700 Parkplätze an Deutschlands größtem Fabrikverkaufszentrum für Markenartikel nicht aus. Um die Engpässe zu Spitzenzeiten zu beseitigen, baut das DOZ derzeit 450 neue Parkplätze, berichtet Marketingmanagerin Céline Diebold. Sie sollen spätestens Anfang Januar fertig sein

Zweibrücken. Das DOZ platzt aus allen Nähten. Auch am Samstag reichten die 1700 Parkplätze an Deutschlands größtem Fabrikverkaufszentrum für Markenartikel nicht aus. Um die Engpässe zu Spitzenzeiten zu beseitigen, baut das DOZ derzeit 450 neue Parkplätze, berichtet Marketingmanagerin Céline Diebold. Sie sollen spätestens Anfang Januar fertig sein.Bis dahin will Diebold auch sämtliche Läden im Anfang Juli eröffneten dritten Bauabschnitt vermietet haben. Bereits jetzt seien 99 Prozent der Läden im DOZ vermietet, berichtet die Marketing-Chefin.

Aber auch in Sachen Umsatz und den Besucherzahlen bewegt sich das DOZ auf Rekordwerte zu. Zwar will Diebold noch das Ergebnis des Weihnachtsgeschäfts abwarten, bevor sie konkrete Zahlen nennt. Aber sie erwartet bei beiden Positionen "zweistellige Zuwachsraten" - ein Ergebnis, das die Erwartungen des Centermanagements möglicherweise noch übertreffen werde. Im vergangenen Jahr machte Deutschlands größtes Outlet-Center 72 Millionen Euro Umsatz und wurde von 1,6 Millionen Menschen besucht.

Die Marketingchefin führt die erwartete Steigerung bei Umsatz und Kunden in diesem Jahr zum einen auf die Attraktivitätssteigerung des DOZ durch die jüngste Erweiterung auf insgesamt rund hundert Läden zurück, aber auch auf den Markenmix, der dadurch verbessert worden sei. Außerdem gelinge es, immer mehr Kunden aus einem Umkreis von über 50 Kilometern anzulocken. Mittlerweile kommen laut Diebold 75 Prozent der DOZ-Besucher aus diesem Gebiet. Der Einzugsbereich des von der britischen Betreibergesellschaft OCI (Outlet Centres International) betriebenen Fabrikverkaufszentrums auf dem Zweibrücker Flugplatzgelände reicht vom Rhein-Main-Gebiet über das östliche Lothringen bis nach Luxemburg, vom nördlichen Elsass und Nordbaden bis nach Nordrhein-Westfalen. Allein aus Frankreich kommen nach Angaben Diebolds 14 Prozent der DOZ-Kunden und sieben Prozent des Personals, aber auch Luxemburg ist stark im Kommen.

Dabei sieht die Marketingleiterin das DOZ auch im Hinblick auf die zu erwartende Konkurrenz durch das sich derzeit in Roppenheim im Nordelsass im Bau befindliche "Alsace International Outlet" gut aufgestellt, das im Herbst kommenden Jahres eröffnet werden soll. "Wir haben Stammkunden, die uns so schnell nicht verlassen werden", ist Diebold überzeugt. So befinde sich auch in Metz ein Outlet-Center, und das DOZ habe trotzdem sehr viele Kunden aus Lothringen. "Wir müssen erst Mal abwarten, welche Marken nach Roppenheim kommen", warnt die DOZ-Marketingchefin vor verfrühten Konkurrenzängsten. Der Erfolg des Zweibrücker Outlet-Centers sei jedenfalls der Markenmix.

Freeport will in Roppenheim 117 Boutiquen renommierter Modemarken auf 23000 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnen. Das DOZ hat 18200 Quadratmeter Verkaufsfläche, die bis auf 21000 erweitert werden darf. Der Outlet-Betreiber Freeport, der nach eigenen Angaben in Lissabon mit 70000 Quadratmetern Verkaufsfläche Europas größtes Outlet-Center betreibt, wirbt im Internet mit rund 200 Marken, die es in seinen Fabrikverkaufszentren gebe. Zu finden seien anderem Marken wie Nike, Adidas, Levi's, Dockers, Diesel, Vagabond, Pepe Jeans, Versace, Tommy Hilfiger, Jerem, Mango, Mexx oder Calvin Klein - Hersteller, die teilweise auch im DOZ vertreten sind.

"Wir haben Stammkunden, die uns so schnell nicht verlassen werden."

DOZ-Marketingleiterin

Céline Diebold

Meinung

Der Markt schließt sich

Von Merkur-Redakteur Manuel Görtz

Jetzt zahlt sich aus, dass man sich in Zweibrücken und bei der Mainzer Landesregierung bereits in den neunziger Jahren dafür entschieden hat, in Zweibrücken ein Outlet-Center zu bauen und damit für eine Form des Einzelhandels, die damals in Deutschland noch weitgehend unbekannt war. Denn Platz für ein drittes Fabrikverkaufszentrum dieser Größenordnung wird es von Luxemburg bis in den Rhein-Neckar-Raum wohl keinen mehr geben, wenn das Outlet im elsässischen Roppenheim erst einmal eröffnet ist. Dann überschneiden sich die Einzugsgebiete der beiden Einzelhandelsgiganten und auch Zweibrücken wird auf zahlungskräftige Kunden aus dem Raum Karlsruhe, Baden-Baden und Rastatt verzichten müssen. Allzu große Angst braucht man sich in der Südwestpfalz aber vor der drohenden Konkurrenz aus dem Elsass nicht zu machen. Wie die Entwicklung des DOZ zeigt, braucht es Jahre, bis sich so ein Center etabliert hat. Und es ist gar nicht so einfach, die 117 Boutiquen, die in Roppenheim geplant sind, mit namhaften Marken zu füllen.

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