Doppelter Appell für Soldaten

Zweibrücken. Nach dem größten Auslandseinsatz in der Geschichte des Fallschirmjägerbataillons 263 sind die Zweibrücker Soldaten gestern auf dem Schlossplatz mit einem Rückkehrerappell gewürdigt worden. Die 450 Kameraden (darunter zwei Frauen) waren in Afghanistan um 200 weitere Kräfte aus 38 deutschen Standorten verstärkt worden

 Von der Kaserne marschierten die Soldaten durch die Allee zum Schlossplatz. Fotos: Jörg Jacobi

Von der Kaserne marschierten die Soldaten durch die Allee zum Schlossplatz. Fotos: Jörg Jacobi

Zweibrücken. Nach dem größten Auslandseinsatz in der Geschichte des Fallschirmjägerbataillons 263 sind die Zweibrücker Soldaten gestern auf dem Schlossplatz mit einem Rückkehrerappell gewürdigt worden. Die 450 Kameraden (darunter zwei Frauen) waren in Afghanistan um 200 weitere Kräfte aus 38 deutschen Standorten verstärkt worden.Hunderte Bürger bedachten die Soldaten immer wieder mit Applaus. Brigadegeneral Volker Bescht, stellvertretender Kommandeur der Division Spezielle Operationen (DSO), sagte den Soldaten: "Wir stehen voller Stolz hinter Ihnen, haben Woche für Woche Ihre Leistungen im Detail registriert."

Bescht - der ankündigte, dass 2013 erneut Soldaten der Brigade nach Afghanistan entsandt werden - dankte auch "der Stadt und der Bevölkerung, die nicht nachließen, den Soldaten den Rücken zu stärken". Im Oktober gebe der Bundesverteidigungsminister bekannt, wo Kasernen geschlossen werden: "Wir haben mit unserer Expertise versucht, Einfluss zu nehmen für Zweibrücken." Dass er das Wort "versucht" stark betonte, sei nicht als Warnsignal zu verstehen, betonte Bescht auf Merkur-Nachfrage. Auf den Schlossplatz einmarschiert waren die Soldaten auch mit einer Stadtflagge. Dass diese stark ausgeblichen und zerfranst war, liegt aber nicht an der Zweibrücker Haushaltsnot - sie wehte sechs Monate lang über dem Feldlager Kunduz und wurde jetzt wieder Helmut Reichling übergeben. Der Oberbürgermeister betonte in seiner Ansprache, die Flagge habe die Verbundenheit der Bürger mit "ihren" Soldaten symbolisiert. Diese, auch ihre Familien, seien in viele soziale Netzwerke in Zweibrücken eingebunden. Reichling appellierte, den Bundeswehr-Standort Zweibrücken zu erhalten: "Ich fordere: Nehmt unseren Soldaten nicht ihre Heimat! Und nehmt unserer Heimatstadt nicht die Soldaten!"

 OB Reichling und Innenministeriums-Staatssekretärin Raab schreiten mit den Generälen Zorn und Bescht die Front ab.

OB Reichling und Innenministeriums-Staatssekretärin Raab schreiten mit den Generälen Zorn und Bescht die Front ab.

Die rheinland-pfälzische Innen-Staatssekretärin Heike Raab (SPD) redete erst nach dem Appell bei einem Empfang für geladene Gäste im Schloss und hob hervor, der Einsatz der Fallschirmjäger habe zu "einem deutlichen Rückgang der terroristischen Aktivitäten im Einsatzgebiet" geführt. Dem Merkur sagte Raab, die Landesregierung habe "keinen Plan B" für den Fall einer Kasernenschließung: "Wir setzen uns für den Erhalt ein! Wir machen uns auch beim Verteidigungsministerium für unsere Standorte stark." Sie habe sich auch "sehr gefreut", dass General Bescht für Zweibrücken werbe. > Seiten 1, 18: Fotos und Bericht

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