Dominik Heil zu Gast bei der VHS Zweibrücken Freuden und Risiko der Selbständigkeit

Zweibrücken · Dominik Heil, Gründer und Inhaber von Henry’s Eismanufaktur, berichtete in der VHS Zweibrücken von seinem Weg zur erfolgreichen Gründung eines eigenen Gewerbes.

 Dominik Heil zeigte seinen Zuhörern in der Räumen der VHS Zweibrücken mit wertvollen Informationen den Weg in die Selbständigkeit.

Dominik Heil zeigte seinen Zuhörern in der Räumen der VHS Zweibrücken mit wertvollen Informationen den Weg in die Selbständigkeit.

Foto: Cordula von Waldow

„Regional ist das neue Bio!“ Diese Aussage von Dominik Heil, Gründer und Inhaber von Henry’s Eismanufaktur in Saarbrücken, hat Sascha Marschall in dessen Vortrag „ein Bilderbuchstart in die Selbstständigkeit“ bei der VHS Zweibrücken besonders begeistert. Der 31-jährige Blieskasteler, der über die Eröffnung eines Online-Handels mit Geschenken und Selbstgemachtem nachdenkt, gehörte zu den zwölf Interessierten, die sich von dem Gründungsbotschafter des Wirtschaftsministeriums des Saarlandes über die Herausforderungen und Freuden und vor allem die Freiheit der Selbstständigkeit informieren ließen.

„Ich dachte bislang nur an online, weil ich das für einfacher umsetzbar halte, aber die Idee mit einem Ladengeschäft ist auch bedenkenswert“, nimmt Sascha Marschall als weitere Anregung mit. Und die Erkenntnis: „Du musst deine Nische finden!“

Dominik Heil hatte erzählt, dass er anfangs aus der Not eine Tugend machte und 2014 mit seinem Eis-Oldtimer unterschiedliche Standorte anfuhr. „Ich hatte gedacht, wenn ich vor Schulen oder Schwimmbädern halte und klingele, kommen die Kinder scharenweise angerannt. Dem war aber nicht so“, berichtet er von seinen Anfängen. In einem Umfeld mit 13 Eisdielen eröffnete er 2016, nach zwei Jahren Eismanufaktur im Nebenerwerb, sein eigenes Eiscafé am Sankt Johanner Markt.

Mit handwerklich zubereitetem Eis mit frischen Grundzutaten aus der Region, unter Verwendung vollreifer Früchte, um den Zuckergehalt zu minimieren, in mittlerweile 80 verschiedenen, ständig wechselnden, Kreationen, veganen Eissorten und der Verwendung von Bio-Milch und Bio-Sahne aus dem Bliesgau setzte er Qualitätsmaßstäbe für eine immer bewusster werdende Genussgruppe. „Kenne deine Kunden!“ forderte er, denn statt der angedachten Kinder seien dies vorwiegend jüngere Frauen, die für ihr gesundes Eis aus der Region gerne ein paar Cent mehr berappten.

Kontinuierlich zeigte Dominik Heil seine berufliche Entwicklung in die Selbstständigkeit und seine Entwicklung als Unternehmer auf. Für den Spross einer Pirmasenser Bäckerfamilie war die Backstube das Kinderzimmer. Von klein auf bekam er Kunden- und Lieferantengespräche ebenso mit wie wirtschaftliche Überlegungen. „Lasst eure Kinder teilhaben!“, ermutigte er die Zuhörer.

Dem Angestellten eines Zweibrücker Auto-Zulieferers gingen seine Leidenschaft für Eis und Oldtimer nicht aus dem Kopf. Gepaart mit Kreativität, Organisationstalent und Freude an der Buchführung entstand die Idee der Eismanufaktur. Das Leben hat dem Unternehmer auf seinem Herzensweg immer geholfen. So konnte er im Nebenerwerb beginnen: von Montag bis Mittwoch abgesichert angestellt, Donnerstag bis Sonntag selbstständig.

Sein Eis-begeisterter Hund Henry lieferte den Namen, in einer Notgeburt entstand der Slogan „Ein Eis geht immer!“, den sich Dominik Heil jetzt schützen lässt. „Man muss leidenschaftlich dafür brennen, es darf einem nichts zu viel sein und man muss aus Fehlern und Rückschlägen lernen wollen, statt aufzugeben, sie sind die größten Geschenke für nachhaltige Fortschritte“, fasst er seine Erkenntnisse zusammen.

Gute Netzwerke, Dankbarkeit für jede „helfende Hand“ und intensive Werbung über die sozialen Medien haben zu dem raschen Erfolg von „Henry’s Eismanufaktur“ beigetragen. „Was man braucht, um was zu finden“, hat Marcel Dupré in dem Vortrag erfahren. Und, dass „Selbstständigkeit sehr anspruchsvoll ist, jedoch auch komplett andere Freiheiten ermöglicht“. Er überlegt, einen umfassenden IT-Support anzubieten.

Der 25-jährige Zweibrücker Denis Plickat träumt davon, ebenfalls sein Hobby zum Beruf zu machen, in seinem Fall mit einem Modelleisenbahn-Handel. Er hat bereits die Nische und den Bedarf eruiert: „Da gibt es nichts Großes mehr in Zweibrücken und der Kollege in Walshausen hört auf.“

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