„Dies entlarvt die Arbeitsweise der Firma“

Zweibrücken · „Jegliches Vertrauen verspielt“ hat nach Ansicht der Bürgerinitiative Mörsbach die Firma Terrag, die auf dem Deponiegelände eine Konditionierungsanlage für Stäube betreibt. Hintergrund ist ein fehlerhafter Antrag.

 Die Konditionierungsanlage bei Mörsbach. Foto: ek

Die Konditionierungsanlage bei Mörsbach. Foto: ek

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Die Bürgerinitiative Mörsbach (BI) fühlt sich von den jüngsten Aussagen der Firma Terrag in ihrer Kritik an dem Unternehmen bestätigt. Das Unternehmen, das auf der Deponie Rechenbachtal eine Konditionierungsanlage betreibt, hatte zunächst gesagt, es habe einen strittigen Filterstaub versehentlich in den Genehmigungsantrag an die SGD Süd aufgenommen. Später hieß es, diese Stoffe seien auf Kundenwunsch eingefügt worden. "Dies entlarvt die Arbeitsweise der Firma: zunächst im Mörsbacher Ortsbeirat alles als Versehen darstellen, dann scheibchenweise die Wahrheit zugeben und dabei noch beschönigen, wo immer es geht", heißt es in der von der Mörsbacher Vizeortsvorsteherin Julia Igel (Grüne) verschickten Pressemitteilung der BI. Die Firma habe "gezielt versucht", eine Abfall-Schlüsselnummer zu beantragen, auf der Deponie Rechenbachtal nicht zugelassen ist, "da in diesen Filterstäuben je nach Art der Abfallverbrennungsanlage eben doch relevante Mengen an krebserregenden Dioxinen und Furanen enthalten sein können". Diese verflüchtigten sich bereits bei geringen Temperaturen und würden von den an der Konditionierungsanlage eingebauten Kompaktfiltern nicht zurückgehalten. "Ich dachte, die Augsburger Puppenkiste hätte Baron Münchhausen in ihr Programm aufgenommen, Hauptdarsteller Herr Scherer, Geschäftsführer der Firma Terrag, fraglich nur, wer die Fäden zieht!", wird in dem Schreiben ein BI-Mitglied zitiert.

Eine Firma, die "nur die Kundenbedürfnisse und ihre eigenen Verdienstmöglichkeiten" im Visier habe, die "offenbar gewaltige interne Kommunikationsprobleme aufweist", deren Störfall-Management "unterirdisch bis nicht vorhanden" gewesen sei und die dann auch noch fehlerhafte Anträge stelle, "hat unserer Meinung nach jegliches Vertrauen verspielt". Die Verarbeitung von Stäuben an diesem siedlungsnahen Standort übergehe "die Bedürfnisse der Bevölkerung nach Sicherheit und Gesundheit".

Damit die Verantwortlichen nicht nur von der Firma Terrag informiert werden, heißt es abschließend, "haben wir den Stadtratsfraktionen gemeinsame Gespräche über dieses Thema angeboten, um unsere Bedenken im Detail zu erläutern".

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