Betrieb der Zweibrücker Stadtbücherei während der Corona-Krise Mit intelligenten Lösungen durch die Krise

Zweibrücken · Die Mitarbeiter der Zweibrücker Stadtbücherei haben sich viele Gedanken gemacht, wie sie den Betrieb trotz Abstandsregelungen und Maskenpflicht aufrechterhalten können.

 Besucher und Mitarbeiter sind bei der Ausleihe in der Zweibrücker Stadtbücherei durch eine Plexiglasscheibe geschützt. Größtmögliche Sicherheit ist das oberste Gebot.

Besucher und Mitarbeiter sind bei der Ausleihe in der Zweibrücker Stadtbücherei durch eine Plexiglasscheibe geschützt. Größtmögliche Sicherheit ist das oberste Gebot.

Foto: Susanne Lilischkis

Viren halten sich nicht auf Papier. Das ist die gute Nachricht. Bei der Zweibrücker Stadtbücherei hat man aber auch die Kunststoff-Einbände der Bücher im Blick. Hier könnten sich theoretisch Krankheitserreger für eine längere Zeit halten. Deshalb kommen in der Herzogstraße die zurückgegebenen Medien in eine dreitägige Quarantäne auf dem Bücherwagen.

Größtmögliche Sicherheit für Mitarbeiter und Besucher ist für Bücherei-Leiterin Roswitha Christian das oberste Gebot. Das fängt schon beim Betreten der Bibliothek an. Hier gilt eine Einbahnstraßen-Regelung. Das heißt, die Besucher betreten das Gebäude vom Parkplatz an der Rückseite und verlassen es durch die Tür an der Frontseite des Hauses.

Wer Bücher zurückgeben will, legt diese am Schalter im Vorraum der Bücherei ab. Dann muss sich jeder Ausleihwillige einen Korb nehmen und kann danach die Bücherei betreten. Die Anzahl der verfügbaren Körbe – es sind zehn an der Zahl – bestimmt die höchste erlaubte Besuchermenge. Die Bücherei-Kunden werden gebeten, ihre Auswahl zügig zu treffen und die Bücher dann an dem mit einer Plexiglas-Scheibe geschützten Tisch den Mitarbeitern zur Buchung vorzulegen. Selbstverständlich muss während des gesamten Aufenthaltes in der Bücherei ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

„Die Auflagen haben sich auf unsere Arbeitsabläufe stärker ausgewirkt, als man denkt“, sagt Roswitha Christian. Zum Beispiel mussten die Dienstpläne umgeschrieben werden, um Mitarbeiter zu schützen, die der Risikogruppe angehören. Deshalb ist die Stadtbücherei aktuell nur an zwei Tagen in der Woche geöffnet: dienstags von zehn bis 18 Uhr und mittwochs von 14 bis 18 Uhr.

Ganz anders verhält es sich mit der Jugendbücherei. Die wird ab 30. Juni wegen des großen Andrangs ihre Öffnungszeiten ausweiten (Bericht folgt). In der Hauptstelle sind die Besucherzahlen konstant geblieben. „Die Sommermonate sind eine beliebte Ausleihzeit, auch wegen des Urlaubs“, bemerkt Christian. Unterhaltungsromane, historische Schmöker und Krimis sind gerade sehr nachgefragt. Die Ausleihe von Sachbüchern ging zurück, ebenso die Nachfrage nach Reiseführern. Hier will die Bücherei-Leiterin das Sortiment an Wander- und Radführern für Deutschland aktualisieren.

Überaus zufrieden zeigt sie sich mit der Disziplin der Besucher. Die Abstandsregeln und das Maskengebot werden widerspruchslos eingehalten. „Wir sind eine wichtige Kultureinrichtung, die sich großer Beliebtheit erfreut“, sagt sie, „wir haben hier Leserinnen, die sind 80 oder gar 93 Jahre und die kommen weiterhin zu uns.“

Wer trotzdem den Gang zur Bücherei scheut, dem empfiehlt Christian den Besuch der sogenannten „Onleihe“. In der virtuellen Bibliothek kann man ganz einfach Bücher und andere Medien wie Zeitschriften oder Videos rund um die Uhr ausleihen. Die Medien werden für eine bestimmte Zeit auf dem eigenen Rechner zur Verfügung gestellt. Wer „onleihen“ will, benötigt neben dem gültigen Leseausweis der Stadtbücherei Zweibrücken nur noch eine Internetverbindung und einen eigenen PC, ein Smartphone oder Tablet und schon kann es losgehen.

Dass die Stadtbücherei ihren Betrieb wieder aufgenommen hat, war für die treuen Leser und Leserinnen eine Freude. „Bei uns haben viele angerufen und gesagt: Wie schön, dass ihr wieder da seid – wir haben euch vermisst.“

Stadtbücherei Zweibrücken, Telefon (0 63 32) 87 14 52, Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 18 Uhr, Mittwoch 14 bis 18 Uhr. Onleihe: www.onleihe-rlp.de

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