Die Zweibrücker Läufermeile

Zweibrücken · Die 1000 Meter lange Allee am Schwarzbach ist Heimat von Bäumen und Krähen.

 Platanen säumen den Schwarzbach. Foto: volker baumann

Platanen säumen den Schwarzbach. Foto: volker baumann

Foto: volker baumann

337 Platanen säumen die Rosengarten- und Gestütsallee und sorgen seit den 50er Jahren wieder dafür, dass die grüne Lunge Zweibrückens auch durch hohen Baumbestand optimal durchatmen kann. Sie werden noch in Höhe des Rosengartens von 16 Linden ergänzt, so dass der komplette Baumbestand diesseits und jenseits des Schwarzbaches 353 Bäume beträgt. Auf einem Kilometer Länge bedeutet das drei Bäume pro Meter, was auch nur ob des beidseitigen Bestandes in einer Doppelallee, unter Einrahmung des Schwarzbaches, möglich ist. Die Rosengartenallee heißt ja offiziell "Rosengartenstraße", wird aber letztlich im Zweibrücker Sprachgebrauch immer als "die Allee" bezeichnet. Ihre 1000 Meter Länge kommen natürlich, wegen der perfekten Distanzmessung, den täglich dort trainierenden Sportlern, seien es Kurz-, Langstreckenläufer oder auch nur Freizeitsportler, zugute.

Jetzt aber zu den 326 Platanen. Sie sorgen im Sommer für optimalen Schatten und gutes Klima, sind jedoch auch wegen ihrer starken Absonderungen, sowohl im Blüten-, Laub- und Borkenbereich, nicht bei jedem beliebt. Besonders die Autofahrer schätzen Parkplätze unter Platanen nicht so sehr. Aber die gibt es ja in der Allee nicht.

Auch die Saatkrähen bevorzugen es, jährlich in den ausladenden Bäumen zu nisten und etwas zum Unmut der Passanten beizutragen. Aber wer schnell genug ist, kann den Grüßen von oben leicht entgehen.

Platanen sind, je nach Art, laubabwerfende bis halbimmergrüne Bäume, die Wuchshöhen von 25 bis zu 50 Metern erreichen. Die Borke blättert jährlich in dünnen Platten ab und hinterlässt ein typisches Mosaik aus weißlichen und grünlichen Bereichen. Junge Blätter, die Rinde der jungen Zweige und die Blütenstände sind wollig mit Sternhaaren bedeckt. Das Blatt der Platane ist leicht mit dem bestimmter Ahorn-Arten zu verwechseln. Die mächtige Platane am alten Postgebäude in Zweibrücken (Bahnhofsvorplatz) zählt, ebenso wie der ganz in der Nähe stehende Tulpenbaum, zu den Zweibrücker Naturdenkmälern. Nach Deutschland kamen die ersten Exemplare über England und Frankreich im Jahre 1743. Die Platanen am Rondell in Dessau wurden 1781 von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau gepflanzt. Sie zählen zu den ältesten ihrer Art in Deutschland und sind somit eine Seltenheit mit ihrem Alter von fast 230 Jahren. In Herzogenrath wurde etwa 1750 eine ahornblättrige Platane gepflanzt, die damit zu den ältesten dieser Art gehört. Sie ist 33 Meter hoch und besitzt einen Stammumfang von 6,05 Metern.

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