Sechs Musiker spielten am Freitagabend groß auf. Mit dabei natürlich die Fiddle, die keltische Harfe und die Bodhran, eine Rahmentrommel aus Ziegenhaut, gespannt auf einen runden Holzrahmen, eine Seite der Trommel bleibt offen, in die der Spieler seine Hand von innen gegen das Fell presst, um Tonhöhe und Tonqualität zu modulieren. Alle Instrumente geradezu artistisch bedient, Tin Whistle (Blechflöte) und Akkordeon auch. Während der Show Textprojektionen und Landschaftsaufnahmen in Großformat. Über Weihnachtsbräuche in Irland sind die Zuschauer jetzt bestens informiert, ohne Plumpudding, flambiert mit irischem Whiskey, kommt erst keine Weihnachtsstimmung auf. Dazu wird aufs Wildeste gesteppt, solo oder in Gruppe, präzise, schneller und ausgeflippter, Kreativität kennt hier keine Grenzen. Zum Beispiel Performance mit Body-Percussion, mit eisenbeschlagenen Sohlen bearbeiten sie den Boden, rasende Duelle zwischen Steppgeräuschen und Trommelwirbeln, die Zuschauer klatschen und trampeln den Rhythmus.

Die Begeisterung im Publikum schlägt Purzelbäume. Riverdance, irischer Stepptanz zu keltischer Musik, schnellste Beinbewegungen, während Oberkörper und Arme unbewegt bleiben. Nach dem Brush Dance, mit langen Besen, geht’s in die Pause. Und dann die sehnsüchtigen getanzten und gesungenen Geschichten, gewidmet dem Whiskey: „My Whiskey is over the Ocean“ als Fiddle-Solo. „Delirious Cocktail“, „The Whiskey-Revival“, „Whiskey Lullaby“ und anderes mehr. Whiskey, You are the Devil, im Guten wie im Schlechten. Auf die Dosis kommt es eben an. Wunderbar überschäumend an diesem Abend die Danceperados. Da fehlt nur noch ein kräftiger Schluck Irischer Whiskey. Den gab’s übrigens stilecht im Foyer zu kaufen.