Nach Umbau einspurig Die tägliche Blechlawine

Zweibrücken · In der Alten Ixheimer Straße geht es oft nur noch im Schritt-Tempo voran. Die Stadt sieht das aber nicht als Problem an.

 Da kommen sie her: Aus der Richtung Bubenhauser Kreisel rollt der Verkehr an.

Da kommen sie her: Aus der Richtung Bubenhauser Kreisel rollt der Verkehr an.

Foto: pm/eck

„Da fliegt mir doch das Blech weg“, sang 1982 die Gruppe Spliff. Neue Deutsche Welle war das. Lang ist’s her. Aber Blech ist auch aktuell ein Thema. In der Alten Ixheimer Straße in Zweibrücken fliegt es zwar nicht weg. Aber dort rollt es, täglich. In rauen Mengen. Und zu den Hauptverkehrszeiten steht es mittlerweile auch still, das Autoblech. Wobei so manch ein Fahrer hinter seinem Lenkrad dabei aufpassen muss, dass ihm nicht nerv­lich das Blech wegfliegt. Denn ein wenig Geduld ist seit dem Umbau der Alten Ixheimer Straße schon erforderlich, wenn man diese durchfahren will. Diese Geduld hat nicht jeder. In den vergangenen Tagen wurden mehrere Leser in unserer Redaktion vorstellig und beklagten sich über die teilweise verstopfte Alte Ixheimer Straße, die eine Hauptverkehrsader der Rosenstadt bildet. Es sei nervig, wie man dort als Autofahrer ausgebremst werde: Die Einspurigkeit dieser Straße sei ja schon ein Problem, und dass die Fußgängerampel an der Kreuzung zur Maxstraße permanent umspringe, sei ein zusätzlicher Negativpunkt, das müsse ja nicht sein, lautete der Tenor.

Die Stadtverwaltung sieht das allerdings nicht so problematisch. Sicher sei die Alte Ixheimer Straße mittlerweile ganz offiziell einspurig – vor dem Umbau sei sie das durch willkürlich am Straßenrand parkende Autos zumeist aber auch gewesen, gibt Stadtsprecher Heinz Braun zu bedenken. Die Fußgänger­ampel an der Kreuzung zur Maxstraße drossele natürlich zusätzlich – aber die Stadt wolle keine andere Taktung der Ampel. Wenn Passanten zu lange an der Ampel warten müssten, würden sie, das lehre die Erfahrung, einfach über die Straße springen, das wäre dann eine nicht akzeptable Gefahr sowohl für die Fußgänger wie auch für die Autofahrer, so Braun.

Der Merkur prüfte gestern aktuell die Verhältnisse an der Straße und der Kreuzung (es war 16 Uhr, Feierabendzeit für viele Bürger, mit entsprechend viel Verkehr). Die Fußgängerampel sprang rund alle 18 Sekunden auf Rot. Die Rotphase währte genauso lang, danach bekamen die Autofahrer wieder 18 Sekunden Zeit, um voranzukommen, ehe die Ampel wieder „Rot“ zeigte. Die Ampel sprang automatisch um, ob ein Fußgänger die Straße passieren wollte oder nicht.

Stadtsprecher Braun kann nachvollziehen, dass so manch ein Autofahrer gerne schneller durch dieses Nadelöhr gelangen würde. Allerdings müsse man die Verhältnisse in Zweibrücken in Relation zu der Situation in anderen Städten setzen. „Es gibt garantiert Personen aus Großstädten, die sich über die Verkehrsdichte in unserer Stadt freuen würden“, ist Braun überzeugt. Fakt sei, dass bereits in einer Stadt wie Saarbrücken, beileibe keine Metropole, Autofahrer zu den Hauptverkehrszeiten teilweise wesentlich mehr Geduld aufbringen müssten, um eine vergleichbare Strecke wie in der Alten Ixheimer Straße zu passieren.

 Da wollen sie hin: Ausgebremst werden die Fahrer durch die Fußgängerampel.

Da wollen sie hin: Ausgebremst werden die Fahrer durch die Fußgängerampel.

Foto: pm/eck
 Dass sich von der Bergstraße aus Fahrer in die Lawine einreihen, macht die Situation nicht einfacher.

Dass sich von der Bergstraße aus Fahrer in die Lawine einreihen, macht die Situation nicht einfacher.

Foto: pm/eck

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