Die Stricker-Strategie für die Stadt

Zweibrücken · Citymanagerin Petra Stricker hat das Ziel, mithilfe von „besonders renommierten Filialisten“ sowie „innovativen neuen Geschäftsideen“ den Branchen-Mix in der Zweibrücker Innenstadt zu optimieren.

 Petra Stricker sieht viel Potenzial, mehr Kunden in die Fußgängerzone zu bringen. Foto: Lutz Fröhlich

Petra Stricker sieht viel Potenzial, mehr Kunden in die Fußgängerzone zu bringen. Foto: Lutz Fröhlich

Foto: Lutz Fröhlich

Citymanagerin Petra Stricker hat in einem 20-seitigen Strategiepapier dem Stadtrat ihre Ziele fürs Stadtmarketing dargestellt. Ihre Vision ist "ein klares Markenbild", mit dem sich Zweibrücken im Wettbewerb mit Nachbarstädten positioniert.

Der Wettbewerbsdruck für die Geschäfte in der Innenstadt werde verschärft durch sinkende Einwohnerzahlen und die Nähe der Style Outlets, analysiert Stricker. Sie sehe dies aber "nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung. Und als Chance." Denn Zweibrücken habe heute schon viel zu bieten, von qualitativ guten Geschäften bis zu überdurchschnittlich vielen attraktiven Freizeiteinrichtungen.

Stricker zeigt aber auch einige Schwachstellen auf, die es zu verbessern gelte. So sieht die Citymanagerin in der Gastronomie "Handlungsbedarf", um "die Vielfalt und das Angebot zu verbessern". Zudem gelte es, "gewisse Sortimentslücken" bei den Innenstadt-Geschäften zu schließen. Es fehlten sowohl "Platzhirsche" als auch "besonders renommierte Filialisten", schreibt Stricker. Und gibt als Ziel aus: "Wichtige Frequenzbringer müssen (zurück) in unsere Innenstadt." Um den Branchen-Mix zu verbessern, empfiehlt sie außerdem: "Innovative neue Geschäftsideen müssen platziert werden. Händler-Nachwuchs und attraktive junge Geschäftskonzepte müssen aktiviert und gefördert werden."

"Nach neuesten Analysen werden Einkäufe von längerlebigen Produkten zunehmend als Freizeitaktivität angesehen", weiß Stricker. Davon profitierten zwar vor allem attraktive Großstädte und moderne Einkaufszentren wie die Style Outlets - aber auch inhabergeführte Einzelhändler in kleineren Städten könnten profitieren, wenn sie "Vielfalt und Individualität bieten".

Diese Angebote sollten aber nicht allein im Ladengeschäft erlebbar sein - Stricker wirbt eindringlich für "eine ergänzende Online-Erreichbarkeit": "Die ,bloße Präsenz' vor Ort ist für viele Einzelhändler mittelfristig zu wenig, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Verbraucher, potenzielle Kunden recherchieren und shoppen gerne online." Dieser Wandel vollziehe sich "mit hoher Geschwindigkeit", besonders junge Verbraucher erwarteten heute auch von stationären Geschäften einen digitalen Service wie freies W-Lan, Shopping-Apps oder Internet-Seiten von Geschäften, auf denen man sich über das Warenangebot informieren kann und auch Waren reservieren oder kaufen. "Bei der Umsetzung sollte der innerstätische Handel, zumindest beratend, unterstützt werden", findet Stricker.

"Vom großen Kuchen" der Outlet-Besucher könne die Innenstadt noch mehr profitieren, wenn sie ihren "Mehrwert" kommuniziere. Dazu gehörten auch einfache Dinge wie "zum Beispiel schnell noch ein frisches Brot mitnehmen, einen Einkauf vor der Heimfahrt machen, Papa mit den Kindern zum Eis essen inspirieren", so Stricker. Gespräche über eine Intensivierung der gegenseitigen Verlinkung mit den Style Outlets liefen bereits. Mehr Potenzial als derzeit genutzt habe Zweibrücken auch touristisch. Stricker führt als Stichpunkte unter anderem "städtisches Flair und Nähe zur Natur", Rosengarten und Gestüt sowie die Wiege sowohl der bayerischen Könige als auch der deutschen Freiheitsbewegung.

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