Die Straße der Herzöge

Zweibrücken · Was hat die Burg Veldenz mit der lothringischen Stadt Phalsbourg gemeinsam? Welche Rolle spielten die Wittelsbacher? Und wie passt die Zweibrücker Herzogstraße ins Bild? Auf diese Fragen gab Fritz Stauch, Vorsitzender des Historischen Vereins, Antworten.

 Fritz Stauch bei seinem Vortrag in der Karlskirche. Foto: Leh

Fritz Stauch bei seinem Vortrag in der Karlskirche. Foto: Leh

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Gut 60 Besucher kamen in den Kapellenraum der Karlskirche zu einem Vortrag von Fritz Stauch über die "Herzogstraße", die Wolfgang Staedler, Vorsitzender des Historischen Vereins, besser als "Straße der Herzöge " benannt sähe. Sie führt von Veldenz nach Süden durchs gesamte Herzogsland bis auf den Karlsberg, gute 130 Kilometer, mit Seitenzweigen sind es über 200 Kilometer. "Da lauern jetzt viele Geschichtsdaten, ein paar sollten Sie sich davon schon merken", sagt der Vortragende in seiner launigen Art, den nach Zweibrücken "eine hübsche Zweibrückerin lockte", wie er betonte (seine, zumindest allen Rosenfreunden bekannte, Hanne).

Mit der Grafschaft Zweibrücken beginnt Teil 1 der Geschichte der Herzöge 1180, der bis 1384 dauert. 1410 taucht der Wittelsbacher Herzog Stephan auf und heiratet die reiche Anna aus Veldenz, gleichsam Teil 2 der Geschichte, der ja mit Napoleons marodierenden Truppen 1793 endete oder mit unserem Max als Maximilian noch ein bisschen später. Dazwischen schiebt sich im 16. Jahrhundert Teil 3 mit Hans Georg, dem Sohn von Rupprecht, genannt Jerrihans, der Scharfsinnige. Herzog Hans Georg hatte wunderbare Ideen; so wollte er schon damals den Rhein mit der Mosel verbinden.

Er heiratete zwischenzeitlich eine schwedische Prinzessin, was ihm 300 000 Gulden einbrachte, die er sehr gut gebrauchen konnte. Er gründete die Stadt Pfalzburg (Phalsbourg im Département Moselle, 50 Kilometer nördlich von Straßburg), die sollte groß rauskommen als Verkehrs- und Handelszentrum und Ort religiöser Toleranz, musste aber bald verpfändet werden, konnte nicht mehr ausgelöst werden und fiel ans Herzogtum Lothringen. Ein wenig salopp kommt die Geschichte hier rüber, das liegt an den vielen Jahren zwischen uns und ihm und seinen abenteuerlichen Plänen. Fritz Stauch hinterließ mit seinem Vortrag durchaus den Eindruck, dass er Hans Georg nachdrücklicher für das einstmals bekannte Herzogtum Zweibrücken einschätzt als Christian IV.

Schöne Lichtbilder brachten zusätzlich Farbe in den Vortrag. Der Vortragende machte unumstößlich klar: Es geht kein Weg umhin: Wir brauchen die Straße der Herzöge , schließlich schrieben sie große Geschichte(n)!

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