Bald kein Vandalismus mehr? Die „Stadt am Wasser“ im Winterschlaf

Zweibrücken · UBZ hat Anlage winterfest gemacht. Dennoch schauen täglich ein paar Besucher vorbei. Im Frühjahr folgt Neustart.

 Ist hier jemand? Auf den ersten Blick nicht. Derzeit kommen nur wenige Besucher zur „Stadt am Wasser“ auf dem Exe. Der UBZ hat alles winterdicht gemacht.

Ist hier jemand? Auf den ersten Blick nicht. Derzeit kommen nur wenige Besucher zur „Stadt am Wasser“ auf dem Exe. Der UBZ hat alles winterdicht gemacht.

Foto: Wente/Andreas Wente

Es ist Winter. Dem Kalender nach zumindest. Tatsächlich vermittelt das Wetter ja eher den Eindruck eines verregneten Herbstes. Aber weil nun einmal offiziell Winter ist, musste der UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken) handeln und die „Stadt am Wasser“ am Kleinen Exe winterfest machen. Es könnte ja über Nacht ja doch plötzlich frostig werden. „Daher haben wir die Wasserleitungen und Becken entleert, es ist alles eingewintert“, sagt Werner Boßlet, Vorstandsvorsitzender des UBZ, auf Anfrage unserer Zeitung. „Momentan ist ja bei der ,Stadt am Wasser’ ja nicht so viel los“, bedauert er.

Tatsächlich ist die Zahl der Besucher derzeit überschaubar. An schönen Tagen trauen sich immerhin ein paar Leute auf die Anlage am Kleinen Exe. Am Freitagnachmittag, bei Sonnenschein und rund sieben Grad plus, hatten einige auf den Sitzgelegenheiten Platz genommen. Doch es gibt auch treue Liebhaber der „Stadt am Wasser“, die diese das ganze Jahr über aufsuchen, sei das Wetter, wie es will. Einer dieser Hartgesottenen ist „Karl“, wie er kurz und bündig seinen Namen angibt. Karl hat mit Müßiggang nicht viel am Hut, er rackert sich auf den Geräten ab, die auf dem „Bewegungsparcours“ am Exe stehen. „Das mache ich fast jeden Tag“, ruft Karl leicht schnaufend, aber doch vergnügt. Auch auf der Skater-Anlage wird trainiert, ein Jugendlicher zieht dort seine Bahnen. Jetzt, im Winter, hat er die Anlage fast für sich.

Wann startet die „Stadt am Wasser“ denn in die neue Saison? „Im Frühjahr, sobald wir wissen, dass die Temperaturen stabil sind, ich schätze mal, ab April, spätestens Mai“, sagt Boßlet. Gibt es dann Neuerungen auf der Anlage? Boßlet merkt an, dass die wichtigste Neuinvestition ein fest installiertes Toilettenhäuschen sein wird. Das bisherige war Mitte November abtransportiert worden. Die Stadt hätte es gerne gekauft, aber das Häuschen war bereits anderweitig vermietet worden. Die Stadt beschloss daraufhin, für rund 25 000 Euro ein eigenes zu installieren (wir berichteten). „Das neue Toilettenhäuschen soll Ende Februar/Anfang März stehen“, kündigt Boßlet am. „Die Ausstattung ist stabil“, betont der UBZ-Chef – und spielt damit auf mehrere Fälle von Vandalismus bei der „Stadt am Wasser“ an, unter anderem war auch das Toilettenhäuschen in Mitleidenschaft gezogen werden, ferner hatten Diebe zwei teure Matten gestohlen (wir berichteten). Zuletzt hatte Boßlet eine Belohnung von 10 000 Euro ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen sollte. „Aber es hat sich nach wie vor niemand bei uns gemeldet“, bedauert Boßlet. Der UBZ-Vorstandsvorsitzende findet es „erstaunlich, dass es keine Hinweise gab – trotz der Belohnung“. Er ist sich sicher, dass es Zeugen gab. „Die zwei Matten, die entwendet wurden, waren groß und richtig schwer. Die sind hundertprozentig mit dem Auto abtransportiert worden. Das muss jemand gesehen haben“, ist er gewiss.

 Aber auch im Winter gibt es treue Besucher. So wie „Karl“, 77. Er trainiert fast jeden Tag auf dem Parcours.

Aber auch im Winter gibt es treue Besucher. So wie „Karl“, 77. Er trainiert fast jeden Tag auf dem Parcours.

Foto: Wente/Andreas Wente
 Und auch dieser junge Skater übte am Freitagnachmittag unverdrossen auf der Skater-Anlage, die ebenfalls zur „Stadt am Wasser“ gehört. Wenn das Wetter gut ist, wird die Anlage gerne aufgesucht.

Und auch dieser junge Skater übte am Freitagnachmittag unverdrossen auf der Skater-Anlage, die ebenfalls zur „Stadt am Wasser“ gehört. Wenn das Wetter gut ist, wird die Anlage gerne aufgesucht.

Foto: Wente/Andreas Wente

Der UBZ-Chef hat aber immerhin die Hoffnung, dass es sich künftig Langfinger und Vandalen zweimal überlegen, bevor sie die Anlage auf dem Exe heimsuchen – angesichts der Tatsache, dass eine hohe Belohnung ausgesetzt und sie verpfiffen werden könnten. Und noch eine Hoffnung hat Boßlet: dass die im Stadtrat einhellig geforderte Überwachung des Areals mit Videokameras wirklich kommt. „Wir gehen davon aus, dass die ,Stadt am Wasser’ ab dem Frühjahr mit Kameras überwacht wird. Und wir glauben, dass das hilft, den Vandalismus einzudämmen“, betont Boßlet.

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