Die Sicherheit im Fokus

Zweibrücken · Der Geschäftsführer des Suchtmedizinischen Zentrum, Ralph Pleier, ist zuversichtlich, dass die Praxis nun einen guten Weg gehen wird. Über die Kritik der Vermieterin gestern im Merkur zeigt er sich indes verwundert.

Eine positive Bilanz zieht Ralph Pleier, Geschäftsführer des Suchtmedizinischen Zentrums in der Gabelsbergerstraße, nach dem gestrigen Treffen mit der Stadtverwaltung und dem Ordnungsamt. "Wir haben gute, konstruktive Gespräche geführt", sagte Pleier auf Anfrage. Hintergrund ist die Tatsache, dass es in dem Suchtmedizinischen Zentrum mehrfach Randale gegeben hatte, deswegen war die Praxis vom 6. bis 30. November geschlossen; am Montag wurde sie erstmals wieder geöffnet (wir berichteten). Pleier sieht die Einrichtung nun auf einem guten Weg. Beim gestrigen Gedankenaustausch sei deutlich geworden: "Alle Beteiligten wollen zusammenarbeiten. Das Ordnungsamt hat zugesichert, sich dort regelmäßig sehen zu lassen. Wir haben Vertrauen in diese Zusage", sagte Pleier.

Bei der Wiedereröffnung der Praxis hatte es prompt Kritik gegeben. Die Vermieterin der Räume, die Zahnärztin Angelika Bellmann, hatte den Merkur angerufen und geklagt, dass sich vor dem Gebäude rund 15 Personen "zusammenrotten" würden, einige hätten Alkohol getrunken, ein Besucher sei gar "stockbesoffen" gewesen; es habe eine angsteinflößende Stimmung geherrscht. Pleier betonte gestern: "Keiner der Patienten war betrunken." Dass eventuell Begleitpersonen der Süchtigen Alkohol konsumiert hätten, könne er aber nicht ausschließen. Pleier sagte, es sei am Eröffnungsabend sehr viel losgewesen. Die Abhängigen, die die Praxis aufsuchten, hätten - nach der längeren Schließung - unter einem "Suchtdruck" gestanden; er habe aber keine beängstigende Atmosphäre wahrgenommen.

Rainer Wettreck, Vorstandssprecher des Landesvereins für Innere Mission (LVIM), Träger des Suchtzentrums, sagte gestern beim Merkur-Gespräch, beim Suchthilfezentrum seien Qualität und Sicherheit entscheidend. Die Qualität sei gesichert, die Sicherheit Sache von Ordnungsdienst und Polizei . Ehe man einen Sicherheitsdienst engagiere, nehme man daher als Teil der Bürgerschaft Polizei und Ordnungsamt in Anspruch. "Mir ist nicht bewusst, dass das nicht ausreicht", sagte er. Die Schließung der Einrichtung sei ein Schlimmster-Fall-Szenario. Das wolle man nicht und daran denke man auch nicht.

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