Corona-Krise Die Pandemie bestimmt auch den Verwaltungsalltag

Zweibrücken · (sf) Ein Stück Normalität in Zeiten der Corona-Pandemie: Zweibrückens Bürgermeister Christian Gauf (CDU) hat am Dienstagvormittag Mitarbeiter zu Beamten ernannt oder befördert. „Das ist wichtig für die Mitarbeiter“, sagt Gauf.

Ansonsten würde das Virus „90 Prozent der Arbeit in der Verwaltung bestimmen“. Auch in der Verwaltung der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land bestimmt Corona den Alltag. „Wir müssen die Pandemie in den Griff kriegen. Alles andere muss dahinter anstehen. Die Sicherheit steht im Vordergrund“, betont Bürgermeister Jürgen Gundacker (SPD).

In der Stadt wurde schon vorzeitig ein Pandemieplan erstellt, erklärt Gauf. Darin sei auch festgelegt, dass einige Mitarbeiter nicht im Rathaus arbeiten, sondern von zu Hause aus. Dafür seien sie mit Tablets ausgestattet worden. Diese Mitarbeiter könnten allerdings bei Bedarf als „Reserve“ sofort wieder an ihren Arbeitsplatz kommen. „Die Mitarbeiter sind nicht freigestellt“, stellt der Bürgermeister klar. Die Maßnahme sei zur Schonung gedacht.

In dem Plan sei auch festgelegt, dass das Ordnungsamt, insbesondere der Vollzugsdienst ausgebaut wird. Das Standesamt, in dem Sterbefälle gemeldet werden, oder das Trauungen durchführt, steht weiter uneingeschränkt zur Verfügung. Ebenso das Amt für soziale Leistungen oder der allgemeine soziale Dienst des Jugendamtes. Gauf: „Das muss weiter funktionieren. Und das funktioniert auch.“

Der Bürgermeister merkt dabei an, dass die Verwaltung weiter für die Bürger erreichbar ist, über Telefon oder Mail. „Für die Sicherheit und den Schutz unserer Mitarbeiter ist der persönliche Kontakt allerdings fast nicht mehr möglich.“ Auch innerhalb des Rathauses sei der Kontakt stark reduziert. „Wir arbeiten viel mit Telefonkonferenzen.“ Mit Blick auf die Öffentlichkeit merkt Gauf an: „Gerade in Zeiten wie diesen merkt man, wie wichtig ein Pressesprecher ist.“ Auch mit Blick auf die Informationen der Bürger durch das Internet. Stadt-Pressesprecher Heinz Braun war Ende letzten Jahres in Rente gegangen.

Derzeit sind alle Sitzungen der städtischen Gremien abgesetzt. Aber es müssen doch auch Entscheidungen getroffen werden. Dafür sieht die Gemeindeordnung das Instrument der Eilentscheidung vor, sagt Gauf. Dabei entscheide die Verwaltungsspitze – Oberbürgermeister, Bürgermeister und Beigeordnete. Zum Beispiel einen Auftrag für den neuen Kindergarten an der Festhalle vergeben. Wann wieder eine Sitzung stattfindet, könne er nicht sagen.

Auch Verbandsbürgermeister Gundacker konnte dazu keine Aussage treffen. Zumal im Moment das Virus „alle Kräfte“ bindet. Auch die VG-Verwaltung habe früh Krisenstäbe gebildet, in denen über die Sicherheit der Mitarbeiter und der Bürger gesprochen worden sei. Dabei seien alle Abteilungsleiter eingebunden gewesen. Als eine Maßnahme wurden dabei auch Mitarbeiter als Reserve ins Homeoffice geschickt. „Die Mitarbeiter sind zu Hause erreichbar und erledigen ihre Arbeit. Dafür haben wir sie ausgestattet. Auch mit einer sicheren Internet-Verbindung.“

Die Bevölkerung sei auch mit Hilfe der Feuerwehr über die Maßnahmen informiert worden, sagt Gundacker. Nach dem vergangenen Wochenende stellt der Bürgermeister fest, dass die Menschen sich an den Vorgaben halten. „Die Mitarbeiter des Ordnungsamts haben an 300 Punkten kontrolliert und keinen Verstoß festgestellt.“ In dem Zusammenhang informiert Gundacker, dass das Ordnungsamt aus anderen Abteilungen auf 15 Mitarbeiter „hochgefahren“ worden sei.

Auch das Standesamt für Sterbefälle oder Trauungen stehe weiter zur Verfügung. „Die Verwaltung ist weiter handlungsfähig“, erklärt Gundacker. Auch in der Verbandsgemeinde sind Telefonkonferenzen inzwischen Normalität. „Auch mit den Bürgermeistern kommunizieren wir auf diesem Weg.“ Denn Sitzungen seien nicht möglich. Auch die Verbandsgemeinde-Spitze muss da die Eilentscheidungen bemühen.

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