Die nahezu perfekte Illusion

Zweibrücken · 650 Fans des 2009 verstorbenen US-Sängers Michael Jackson sahen in der Zweibrücker Festhalle eine Show, die dem King of Pop ein würdiges Denkmal setzte. Ein Genuss für Augen und Ohren.

 Der junge Ungar Csaba Horvát brachte in der Festhalle eine überzeugende Michael Jackson-Imitation auf die Bühne. Foto: Sebastian Dingler

Der junge Ungar Csaba Horvát brachte in der Festhalle eine überzeugende Michael Jackson-Imitation auf die Bühne. Foto: Sebastian Dingler

Foto: Sebastian Dingler

Ausverkauftes Haus, tolle Show und zufriedene Zuschauer: Mit "Black or White", der Michael Jackson Tribute-Show, hatte die Sparkasse Südwestpfalz als Veranstalter alles richtig gemacht. 650 Leute waren gekommen um dem 2009 verstorbenen King of Pop zu huldigen - da hing alles an Jackson-Double Csaba Horvát: Würde er es schaffen, so zu singen und tanzen wie der Superstar?

Ja, lautete die Antwort von Jule Grünfelder aus Pirmasens: "Die Show war toll, die Tänzer waren erste Klasse. Wir haben mal eine vergleichbare Show gesehen mit einem anderen Double, da waren wir enttäuscht und haben auch noch mehr als das Doppelte bezahlt." Eckhard Lauer aus Vinningen äußerte zur Pause: "Dafür, dass es live gespielt ist, finde ich es gut. Man hört aber von der Stimme etwas wenig." Seine Frau Gabi Rapp-Lauer befand zu diesem Zeitpunkt, dass die Show "für Zweibrücker Verhältnisse insgesamt gut" sei. Hinterher meinte sie, dass der zweite Teil noch besser gewesen sei. Das lag wohl auch daran, dass die ganz großen Jacko-Hits "Beat It", "Billie Jean" und "Thriller" erst nach der Pause gespielt wurden.

Ja, es stimmte, der Gesang war nicht immer deutlich im Vordergrund zu hören, was durchaus Zweifel daran nährte, dass da alles live gesungen wurde. Entweder kriegte es Csaba Horvát hin, all die zuckenden Tanzbewegungen Jacksons zu absolvieren, dabei nicht außer Atem zu kommen und noch perfekt dazu zu singen (was umso höher zu bewerten wäre) oder es wurde eben ein wenig nachgeholfen. Letztendlich war es egal - wohnte man doch sowieso einer nahezu perfekten Illusion bei. Die Begleitmusik kam sicher nicht aus der Konserve, sondern wurde von einer nur vierköpfigen Band souverän dargeboten - mit Eddie van Halens berühmtem Gitarrensolo im Song "Beat it" war der Gitarrist allerdings hörbar überfordert. Neben Horváts toller Jacko-Imitation beeindruckten die Tänzerinnen und Tänzer am meisten: Sagenhaft, wie synchron, wie artistisch und wie originalgetreu sich die Choreografie gestaltete und damit mehrfach spontanen Applaus hervorrief. Ganz abgesehen davon, dass die Kostüme sich weitgehend an den Michael Jackson-Videoclips orientierten. Die zum Kleiderwechseln notwendigen Pausen wurden von den Background-Sängern Lydia Gritz und Jimi Carrow charmant überbrückt; überhaupt brachten diese beiden viel Wärme und Stimmung in den Saal, während Horvát eher introvertiert-kühl blieb - typisch Michael Jackson eben. Zum Ende stand der ganze Saal und sang bei der Jackson 5-Nummer "Blame It on the Boogie" mit - selten hat man die Festhalle so ausgelassen feiern gesehen.

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