Die Melkkuh, die viel Prügel kassiert

Wenn der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken seine Jahresbilanz präsentiert, gibt's tolle Zahlen. Das war die letzten Jahre so, auch diese Woche stand für UBZ-Chef Werner Boßlet die übliche Sternstunde seines Unternehmens an: 7,8 Millionen Euro Gewinn konnte er 2013 verbuchen.

Die ersten 1,9 Millionen Euro hat die Firma in den Kommunalen Entschuldungsfonds gezahlt, bis 2027 soll sie dies weiter tun. Als Melkkuh funktioniert der UBZ blendend - dank der Mülldeponie. Die hat alleine sieben Millionen Euro Gewinn abgeworfen. Gerade mit dem Unrat muss es zum Wohle der Stadt also flutschen.

Ein Schelm, wer damit rechnet, dass bis 2016 laufende, lukrative Müllverträge mit Italien gekündigt werden. Ein Schelm auch, wer glaubt, dass die Aufsichtsbehörde etwas dagegen haben könnte, dass der Stadtrat Boßlet kürzlich mehr Rechte im Tagesgeschäft eingeräumt und die Befugnisse des Verwaltungsrats eingeschränkt hat. Die ADD will selbst, dass die Stadt dank der UBZ-Gewinne aus den roten Zahlen kommt. Boßlet sollte die jüngsten Erfolgsmeldungen auskosten. Prügel droht dem UBZ früh genug. Etwa, wenn 2016 (nicht selbst verschuldet) die Müllabfuhr teurer wird.

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