Musical Die Legende lebt

Zweibrücken · Die Abba-Gold Concert Show sorgte am Samstagabend in der ausverkauften Festhalle für Begeisterungsstürme.

 Abba in der Zweibrücker Festhalle.

Abba in der Zweibrücker Festhalle.

Foto: cvw

„Wollt Ihr eine gigantische Party mit uns feiern, Zweibrücken?“ Dieser Aufforderung von „Benny“ (Adam Fletcher), hätte es gar nicht bedurft: Von der ersten Sekunde an rockte die Abba-Gold Concert Show die komplett ausverkaufte Festhalle. Mehr als 800 Abba-Fans feierten am Samstagabend gut zwei Stunden lang ihre Band und deren Welthits. Wüsste man nicht, dass die vier Schweden mittlerweile 40 Jahre älter geworden sind, hätte meinen können, die Kultband der 1970er-Jahre, die sich 1982 auflöste, im Original zu erleben, authentisch und detailgetreu. Intensiv hatte das Quartett – Kristy Cameron (Agnetha), Sebastian Gurgel (Björn), Adam Fletcher (Benny) und Kate Basset (Frida) - ihre Idole studiert, da saß jede Bewegung, jeder Ton. Die Abba-Gold Concert Show begann mit Abbas Durchbruch: Dem Sieg im Grand Prix d‘Eurovision 1974 und „Waterloo“.

Der Funke sprang sofort über. Gleich bei dem anschließenden „Voulez Vous“ klatschte das Publikum mit. Mit dem Lied von der Freiheit, „Eagle“, und dem Liebeslied „Lay all your love on me“, folgten zwei etwas ruhigere, emotionalere Titel. „Ihr könnt gerne fotografieren und filmen. Postet es dann nur, bitte, auf unserer Facebook-Fanpage“, beschritt die Abba-Gold-Band einen neuen, modernen Weg an Stelle des Aufnahmeverbots bei den meisten anderen Veranstaltungen. Davon wurde reichlich Gebrauch gemacht: Überall wurden die Handys gezückt, um statt Wunderkerzen Licht zu schwenken wie bei „Fernando“ oder den unvergesslichen Abend zu konservieren.

Nach „The Winner takes it all“ gab es die ersten „Standing ovations“ für „Agnetha“. Mit „Super Trouper“, „Take a chance on me“ und „Money, Money, Money“ folgten vor der Pause noch drei Power-Songs. „Wie, schon eine Stunde vorbei?“ Bei der kurzweiligen Show mit einer farbenprächtigen Light-Show, die mit den erstrahlenden Treppen an die Musik-Shows der Abba-Zeit, wie Ilja Richters „Dicso“ erinnerten, verging die Zeit wie im Flug. Abba: Die Legende lebt. Perfekte Illusion: Abba GOLD - The Concert Show traf exakt den Original-Sound von Abba und lösten damit Begeisterungsstürme aus: das „Best Of“ aller Abba Songs, perfekt inszeniert von grandiosen Sängern, authentisch in Glitzerboots und ständig anderen, originalgetreuen Satin-Kostümen, versetzte mit einer umwerfenden Bühnenshow in die Zeit des schwedischen Popquartetts zurück.

Renate Erb aus Zweibrücken hatte die Verwandtschaft und auch ihre Tochter Anna Maria mitgebracht. Die Zwölfjährige liebt den Abba-Film „Mama-Mia“ und war „total begeistert“. „Abba gehört zur Musikgeschichte“, findet auch die Zweibrückerin Brigitte Stemmer: „Man kann meinen, das Original steht auf der Bühne.“ Ihre Begleiterin, Maria Iwanski aus Homburg, findet besonders gut, dass „Kultur-Abonnenten in Zweibrücken Wahl unter verschiedenen Genres und Veranstaltungen haben“. Die Weselbergerin Ute Knöller (56), angereist mit ihrem Ehemann und ihren Eltern, fühlt sich versetzt in ihre Disco-Jugendzeit. „Das ist 98 Prozent Abba, die Stimmen, die Show und auch die tolle Lichtgestaltung. Die reißen einfach mit und machen Stimmung!“ schwärmte sie.

Nach der Pause hielt es, animiert von dem Quartett, kaum jemanden auf seinem Sitzplatz: Besonders bei den Hits des ersten Doppel-Albums wie „Mama Mia“, „Ring Ring“ oder „SOS“, tanzte und klatschte die gesamte Festhalle. Als Kontrast sorgten unplugged vorgetragene Titel wie „When I kissed the teacher“ oder „The way old friends do“ für die durchaus tiefgreifende Abba-Stimmung. „Knowing me, knowing you“, „Gimme, gimme a man after midnight“ oder „Money, Money“ zählen ebenso zu den Top-Hits des hoch erfolgreichen, schwedischen Quartetts, das eine gesamte Musikgeneration geprägt und eine Vielzahl zeitloser Evergreens geschaffen hat.

Bei „Dancing-Queen“ schließlich tanzten wirklich alle. Enthusiastisch erklatschten sich die Fans als Zugabe den Klassiker „Thank you for the music“ und das mystische „I have a dream“, das sie Dank des eingeblendeten Textes mitsangen, gemeinsam mit Abba.

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