"Die Kapazitätsgrenze ist erreicht"Kritik an zu kleiner Schlossplatz-Bühne

Im Internet hat es zum Zweibrücker Stadtfest in den letzten Tagen auch kritische Stimmen gegeben: "Wieso die Hauptbühne beim Stadtfest nicht am Schloss ist, verstehe, wer will. Andere Städte beneiden uns für so eine tolle Location", monierte ein Facebook-Nutzer und erntete Zustimmung: Auch andere Nutzer meinten, dass die Bühne auf dem Schlossplatz viel zu klein gewesen sei

 Außergewöhnlich groß war der Andrang beim Zweibrücker Stadtfest. Foto: Jacobi

Außergewöhnlich groß war der Andrang beim Zweibrücker Stadtfest. Foto: Jacobi

Im Internet hat es zum Zweibrücker Stadtfest in den letzten Tagen auch kritische Stimmen gegeben: "Wieso die Hauptbühne beim Stadtfest nicht am Schloss ist, verstehe, wer will. Andere Städte beneiden uns für so eine tolle Location", monierte ein Facebook-Nutzer und erntete Zustimmung: Auch andere Nutzer meinten, dass die Bühne auf dem Schlossplatz viel zu klein gewesen sei.Kritik gab es auch am Auftritt von Stargast Gitte Haenning am Sonntag auf dem Alexanderplatz: "Für jeden Verein und Betreiber, der dort seinen Stand hat, war dieses Programm 'geschäftsschädigend'", lautete die drastische Kritik einer Nutzerin. Statt ihres bekannten Repertoires habe die "alternde Diva" lauter unbekannte Balladen und Chansons zum Besten gegeben. Der Platz sei während des Auftritts immer leerer geworden.

Auf der Facebook-Seite des Pfälzischen Merkur ärgerte sich Nutzer "Michael Hmann" über das frühe Ende der Musik: "Ab 0 Uhr keinerlei Musik mehr, weder live noch 'vom Band', geht gar nicht", schrieb er. "Früher gab es deutlich länger Musik und deutlich weniger Gewalt. . . Tja, so ändern sich die Zeiten. . . Leider!"

Versöhnlich äußerte sich Alexander Marc Schaubeck: "Bei aller Kritik, die hier auf Facebook zu verschiedenen Aspekten rund um das Stadtfest geäußert wird, muss man auch mal positiv anerkennen, dass alle Beteiligten eine Menge Arbeit geleistet haben, damit es ein gelungenes Fest wird - danke dafür!" gda

Zweibrücken. Das Zweibrücker Stadtfest ist nach Einschätzung von Bürgermeister Rolf Franzen "der Imageträger der Stadt". Deshalb "neigt" er dazu, so sagte er gestern beim traditionellen Bilanzpressegespräch, dass das Fest im jährlichen Rhythmus beibehalten wird. Der "extrem gute Besuch" dieses Jahr (Verkehrsamtsleiter Thilo Huble) unterstreicht die Feststellung Franzens. Der Einsatzleiter der Polizeiinspektion, Jürgen Heermann, schätzt "deutlich über 100 000 Besucher". Am Freitag sei es "voll" gewesen. Am Samstag habe man "die Kapazitätsgrenze erreicht" und am Sonntag sei es "sehr gut besucht bis voll" gewesen. Organisator Huble nannte das "ideale Wetter" als einen Grund für "eines der bestbesuchtesten Stadtfeste".

In der Gutenbergstraße gab es diesmal eine zweite Bühne. Die 2011 erstmals mit eingebundene Straße sorgt nicht nur für weitere musikalische Angebote. Es dient auch "der Entzerrung" und ist damit Teil des Sicherheitskonzepts, das nach Auffassung des Ordnungsamtsleiters Klaus Stefaniak "gegriffen und sich bewährt hat". In diesem Jahr kam die Videoüberwachung der Besucherströme dazu (wir berichteten). Stefaniak betont, dass dies kein Eingriff in "Persönlichkeitsrechte" sei.

Hans Prager vom Zweibrücker DRK ärgert sich über Kritiker des "Monitoring. Die hätten sich erstmal bei uns kundig machen sollen, bevor sie sich öffentlich äußern." Durch die Überwachung von zwei neuralgischen Punkten könnten die Helfer "zielgerichteter eingesetzt werden. 56 Helfer des DRK waren im Einsatz. Diese mussten 28 Patienten behandeln und zwölf Transportfahrten für Leute mit Kreislaufproblemen oder zu viel Alkoholkonsum durchführen.

Prager, Stefaniak und Heermann sprachen von einem harmonischen und friedlichen Fest. So gab es keine Massenschlägerei, sechs kleinere Körperverletzungen, fünf Sachbeschädigungen und elf Platzverweise. Heermann: "Für ein Fest in der Größenordnung ist das nichts." Allerdings wurden laut Polizei mehr Personen wegen aggressiven Verhaltens vom Stadtfest verwiesen als im vergangenen Jahr.

Ein Zwischenfall am Busbahnhof endete tragisch, als nach dem Zapfenschluss am frühen Samstagmorgen ein Mann zu Tode kam (wir berichteten). Die Polizei bittet, dass sich noch weitere Zeugen des Vorfalls melden sollen. Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis erlitt der 41-Jährige eine Schädelfraktur am Hinterkopf und starb an inneren Blutungen. Nach Auskunft des stellvertretenden Inspektionsleiters, Manfred Bernhardt, deckt sich das Ergebnis mit den Zeugenaussagen. Einem 19-Jährigen werde in dem Zusammenhang Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen, sagte der Leitende Zweibrücker Oberstaatsanwalt Eberhard Bayer der Nachrichtenagentur dpa. Es kämen aber auch fahrlässige Tötung oder Notwehr in Betracht.

Am Rande

1775 Euro für die Jugendarbeit überreichte der Stadtrat aus Boulogne-sur-Mer, Stéphane Vidor, dem Zweibrücker Bürgermeister Rolf Franzen. Eine Delegation aus der Partnerstadt verkaufte am Stadtfest Meeresfrüchte. sf

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