Die deutsche Sprache ist der Schlüssel

Zweibrücken · Um die Integration von knapp 140 anerkannten Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt kümmert sich das Jobcenter. Die Menschen seien sehr motiviert, sagt die Leiterin der Behörde. Das Wichtigste seien Deutschkenntnisse.

Das Zweibrücker Jobcenter hat Anfang April 137 anerkannte Flüchtlinge betreut. Allein 108 Personen kommen aus Syrien. "Wir haben mit den Menschen bisher keine Probleme", sagt die Leiterin Edith Schaeffer-Klopf. Und die Zahl ist für das Center auch "händelbar". Wobei man nicht wisse, wie sich die Situation weiter entwickele. Das hänge auch davon ab, wie schnell das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Asylanträge bearbeitet.

Bis zur Anerkennung werden die Flüchtlinge vom Amt für Soziale Leistungen der Stadt nach dem Asylbewerberleistungsgesetz betreut. Nach Angaben der Amtsleiterin Birgit Heintz sind es rund 380 Personen. Auch bei den vom Jobcenter betreuten Flüchtlingen sei die Stadt "mit im Boot", erklärt Schaeffer-Klopf. Bei den Kosten für Wohnung, Heizung oder Erstausstattung.

"Das Erste , was die Menschen lernen müssen, ist die deutsche Sprache", sagt Schaeffer-Klopf. "Ohne Sprachkenntnisse können wir die Menschen nicht qualifizieren oder in den Arbeitsmarkt bringen." Die Volkshochschule führe im Auftrag des BAMF Integrationskurse mit Sprachkursen durch. Auch die Qualifizierungskurse des Jobcenters hätten einen Sprachanteil, sagt Schaeffer-Klopf. "Sprache ist ein Modul unseres Maßnahme-Angebots." Neben einem Kompetenz-Check. "Wir müssen klären, welche Fähigkeiten und Talente die Menschen haben, um sie in die Richtung zu qualifizieren."

Denn die allermeisten hätten keine Papiere über ihre Qualifikation. Die Fähigkeiten der Flüchtlinge werden aber nicht nur bei einem Ausbildungsträger überprüft. Das soll auch in Betrieben passieren. Deshalb sei es wichtig, dass sich Unternehmen bereit erklären, bei der Lösung der Aufgabe mitzuarbeiten und Flüchtlinge aufzunehmen.

Nach den bisherigen Erfahrungen seien die Menschen, die hierher gekommen sind, "sehr motiviert", sagt Schaeffer-Klopf. "Die wollen alle was schaffen. Aber wir müssen erst die Grundlagen schaffen." Unter den Menschen, die das Jobcenter betreut, seien auch keine Akademiker . "Vielleicht waren es vor drei, vier Jahren vermehrt Akademiker . Jetzt haben wir den normalen Bevölkerungsschnitt." Schaeffer-Klopf rechnet nicht mit einem schnellen Erfolg. Das dauert zwei, drei Jahre, schätzt sie. "Das braucht seine Zeit."

Schon bevor das Jobcenter die Menschen betreut und in Integrationskurse schickt, werden die Asylbewerber in diese Richtung durch die Stadt betreut. So genannte Beschäftigungspiloten kümmern sich nach Angaben von Birgit Heintz um den Personenkreis. Dabei stehe auch das Erlernen der Sprache im Vordergrund.

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