Die Ausrüstung nicht vernachlässigen

Zweibrücken · Grundsätzlich sieht Constantin Spallek, erster Mann in der Niederauerbach-Kaserne, Ursula von der Leyens Pläne zur Reform der Bundeswehr positiv. Allerdings erinnert er daran, dass für die Umsetzung Geld fließen muss.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen möchte die Bundeswehr attraktiver machen. Dazu legte sie in der vergangenen Woche ein Gesetz vor (wir berichteten). "Wir nehmen die darin vorgeschlagenen Maßnahmen positiv auf", sagt der Kommandeur des Fallschirmjägerbataillons 263, Oberstleutnant Constantin Spallek. Zudem werde durch die Vorlage die Situation der Streitkräfte in den Blickpunkt gerückt, analysiert der Chef der Zweibrücker Niederauerbachkaserne einen zweiten Aspekt des Gesetzes.

Mit Blick auf den demographischen Wandel mit einem Rückgang der jungen Bevölkerung konkurriere die Bundeswehr mit anderen privaten und öffentlichen Arbeitgebern. "Da müssen wir bei den Standards mithalten." Bei der Polizei gebe es zum Beispiel bereits Zwei-Mann-Stuben. Spallek stellte aber auch die Frage der Finanzierbarkeit. "Das ist aber eine Frage, die die Politik regeln muss."

Der Bataillonskommandeur nennt zwei Motivationsrichtungen für den Dienst bei der Bundeswehr . Zum einen Ausstattung der Unterkünfte, Arbeitszeit, Bezahlung oder die Vereinbarkeit mit der Familie. Zum anderen die moderne und funktionierende Ausstattung der Truppe. Insbesondere bei den Fallschirmjägern. Auch hier stelle sich die Frage der Finanzierung. Bei der Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit warte er auf die Anweisung, wie das umgesetzt werden soll. Nach Spalleks Information sollen Einsätze und Übungen ausgenommen sein. Nach Einschätzung des Fallschirmjäger-Kommandeurs sind solche Arbeitszeitreduzierungen in großen Stäben machbar. "In der Truppe ist das viel schwieriger."

Mit den Berufsförderungsmaßnahmen verfüge die Bundeswehr schon jetzt über ein Angebot, das die Entscheidung für die Streitkräfte erleichtert. "Mit dem Angebot an die Soldaten bietet die Bundeswehr den Soldaten nach vier, acht oder zwölf Jahren eine Chance, ins Berufsleben einzusteigen." Konkret ansehen kann man sich das morgen, wenn das Karrierecenter Saarlouis noch aktive oder bereits ausgeschiedene Soldaten zur Job- und Bildungsmesse in die Zweibrücker Festhalle einlädt. 57 Aussteller aus Industrie, Handel, Handwerk, öffentlichem Dienst und Verbänden informieren zwischen neun und 14 Uhr über Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Qualifizierungsmaßnahmen und Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Mit der Information soll den Soldaten die Orientierung erleichtert werden. Bei den Gesprächen mit Personalentscheidern können die Soldaten sich auch bewerben.

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